FIFA muss Erfinder von Freistoßspray entschädigen

Jahrelang ging der brasilianische Erfinder des Freistoßsprays im Fußball juristisch gegen den Weltverband FIFA vor und forderte für die missbräuchliche Nutzung seiner Erfindung eine Entschädigung. Nun bekam er vom Obersten Gerichtshof in Brasilien dem Grund nach Recht. Wie hoch die Entschädigung tatsächlich ausfällt, blieb noch offen.

Die Anwälte des Unternehmers Heine Allemagne wollten zunächst die Veröffentlichung des schriftlichen Urteils abwarten, bevor sie die Ansprüche geltend machen. Dem Erfinder selbst schwebt eine Entschädigung von 40 Millionen US-Dollar vor. Der Gerichtshof hatte am Dienstag einen Einspruch der FIFA abgelehnt und den Weltverband dazu angehalten, dem Erfinder und dessen Unternehmen Spuni Comércio de Produtos Esportivos eine Entschädigung zu zahlen. Bereits 2021 hatte eine Vorinstanz eine Patentrechtsverletzung bejaht.

Allemagne hatte im Jahr 2000 das Spray erfunden, mit dem Schiedsrichter die Position der Freistoßmauer markieren können und das sich danach schnell wieder auflöst. Ab 2009 wurde das Spray vom südamerikanischen Fußballverband Conmebol genutzt, 2014 in Brasilien kam es erstmals bei der Fußball-Weltmeisterschaft zum Einsatz. Allemagne warf der FIFA die missbräuchliche Verwendung des von ihm patentierten Produkts vor.

Der Unternehmer und seine Anwältin Larissa Teixeira zeigten sich mit dem Urteil sehr zufrieden. "Ich habe die FIFA in jeder Hinsicht besiegt", sagte er nach der Urteilsverkündung dem Fernsehsender TV Globo. "Es ist die Geschichte von David und Goliath. Wir haben Geschichte im Weltfußball geschrieben." Für seine Anwältin ist dies einer der Fälle, "bei denen wirklich Gerechtigkeit geübt wurde". Stolz wies die Anwältin darauf hin, dass es sich um einen brasilianischen Erfinder handele, der etwas erfunden habe, das den Fußball wirklich beeinflusst hat.

Redaktion beck-aktuell, gk, 16. Mai 2024 (dpa).