BGH reagiert auf Corona: Erste Verhandlungen abgesagt

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sagt der Bundesgerichtshof erste Verhandlungen ab. Mehrere für diese Woche angesetzte Termine wurden am 16.03.2020 aufgehoben. Die Entscheidung hätten die jeweiligen Senatsvorsitzenden getroffen, sagte eine Sprecherin des obersten Zivil- und Strafgerichts in Karlsruhe und Leipzig. "Unser primäres Ziel ist es, die persönlichen Kontakte zu verringern." Dabei stehe der Gerichtshof vor dem Dilemma, dass für Verhandlungen und Urteilsverkündungen der Grundsatz der Öffentlichkeit gelte. "Auf der anderen Seite wollen wir natürlich dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet."

Lage jeden Tag neu zu überdenken

Eine Möglichkeit sei eine Reduzierung der Verhandlungen, sagte die Sprecherin weiter. Die Situation ändere sich aber ständig. "Wir müssen mit jedem Tag die Lage neu überdenken." Die Durchführbarkeit von Haftprüfungen müsse dabei immer gewährleistet bleiben.

Kein Empfang von Besuchergruppen mehr

Seit dem 16.03.2020 empfängt der BGH keine Besuchergruppen und ausländischen Delegationen mehr, wie die Sprecherin sagte. Auch die Bibliothek am Hauptsitz in Karlsruhe sei für externe Besucher geschlossen worden. Die Gerichtssäle würden so bestuhlt, dass jeder im Publikum mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand in alle Richtungen habe.

Redaktion beck-aktuell, 16. März 2020 (dpa).