2,50 Euro Servicegebühr für Ticketversand via E-Mail
Eventim, Marktführer in der Ticketvermittlung, bietet Verbrauchern bei Internet-Bestellungen von Eintrittskarten für Konzerte, Sportevents oder andere Veranstaltungen eine "print@home"-Option an. Hierbei werden die Tickets nach elektronischer Übermittlung, zum Beispiel per E-Mail, am heimischen Rechner ausgedruckt. Eventim verlangt bisher für diese "ticketdirect"-Option pauschal eine "Servicegebühr" in Höhe von bis zu 2,50 Euro, obwohl für die Übermittlung weder Porto- noch Materialkosten anfallen. Dem hat der BGH jetzt einen Riegel vorgeschoben.
Eventim muss unrechtmäßig erhobene Entgelte zurückzahlen
Aus Sicht der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat das Urteil grundsätzliche Bedeutung und betrifft marktweit auch weitere Anbieter, die pauschal Geld im Zusammenhang mit dem Selbstausdrucken von Eintrittskarten verlangen. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale sind nun zu Unrecht erhobene Entgelte für "ticketdirect" durch Eventim an die Kunden zurückzuzahlen. "Eventim sollte nicht darauf warten, dass jeder Kunde seine Forderungen einzeln geltend macht, sondern den Kunden die zu Unrecht kassierten Entgelte unmittelbar erstatten", fordert Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale.
Musterbrief für betroffene Verbraucher
Für den Fall, dass eine solche Rückzahlung unterbleibt, kündigt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen an, alle rechtlichen Möglichkeiten, von Folgenbeseitigungs- über Gewinnabschöpfungsansprüche, auszuschöpfen, damit unrechtmäßige Entgelte nicht bei dem Anbieter verbleiben. Zusätzlich bietet sie auch einen Musterbrief für betroffene Verbraucher in ihrem Internetauftritt an.
Auch Eventims "Premiumversand inklusive Bearbeitungsgebühr" gekippt
Auch Eventims "Premiumversand inklusive Bearbeitungsgebühr" in Höhe von 14,90 Euro (plus 5 Euro je weiteren Ticket/maximal 4 Tickets) hat der BGH nach Angaben der Verbraucherzentrale gekippt. Fans hätten im Rahmen des Vorverkaufs für die AC/DC-Welttournee 2015 ausschließlich den teuren Premiumversand wählen können. Die Tickets seien jedoch per einfacher innerdeutscher Postzustellung mit 60-Cent-Frankierung gekommen.