BFH be­stä­tigt steu­er­freie Bei­trags­er­stat­tung durch be­rufs­stän­di­sche Ver­sor­gungs­ein­rich­tun­gen

Die Er­stat­tung von Pflicht­bei­trä­gen zu einer be­rufs­stän­di­schen Ver­sor­gungs­ein­rich­tung ist un­ab­hän­gig von einer War­te­frist nach dem Ende der Bei­trags­pflicht steu­er­frei. Dies hat der Bun­des­fi­nanz­hof mit einem jetzt ver­öf­fent­lich­ten Ur­teil vom 10.10.2017 zu § 3 Nr. 3 Buchst. c EStG ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums der Fi­nan­zen ent­schie­den (Az.: X R 3/17).

Streit um Be­steue­rung zu­rück­ge­zahl­ter Pflicht­bei­trä­ge

Im Streit­fall hatte der Klä­ger als an­ge­stell­ter Rechts­an­walt Pflicht­bei­trä­ge zu einem be­rufs­stän­di­schen Ver­sor­gungs­werk ge­leis­tet. Nach sei­nem Aus­schei­den aus der An­walt­schaft – er wurde Be­am­ter und damit ver­si­che­rungs­frei – wur­den ihm an­trags­ge­mäß 90% sei­ner Pflicht­bei­trä­ge er­stat­tet. Das Fi­nanz­amt un­ter­warf die Bei­trags­rück­erstat­tung ent­spre­chend dem BMF-Schrei­ben vom 19.08.2013 (Be­ck­Verw 275395) der Be­steue­rung, da zwi­schen dem Ende der Bei­trags­pflicht und der Er­stat­tung keine 24 Mo­na­te ver­gan­gen seien.

Ein­hal­tung einer War­te­frist nicht ma­ß­geb­lich

Dem folg­te der BFH nicht. Eine Bei­trags­rück­ge­währ aus be­rufs­stän­di­schen Ver­sor­gungs­ein­rich­tun­gen sei nicht von der Ein­hal­tung einer War­te­frist zwi­schen dem Ende der Bei­trags­pflicht und der Er­stat­tung ab­hän­gig. Eine Ver­rech­nung der Er­stat­tungs­leis­tung mit im Streit­jahr ge­leis­te­ten Son­der­aus­ga­ben kam nach Auf­fas­sung des Ge­richts zudem nicht in Be­tracht. § 10 Abs. 4b Satz 2 EStG be­schrän­ke die Son­der­aus­ga­ben­ver­rech­nung auf die "je­wei­li­ge Num­mer" und der Klä­ger habe nach sei­nem Wech­sel in das Be­am­ten­ver­hält­nis nur noch Kran­ken­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge nach § 10 Abs. 1 Nr. 3 EStG gel­tend ge­macht, nicht je­doch Vor­sor­ge­auf­wen­dun­gen im Sinne von § 10 Abs. 1 Nr. 2 EStG.

Keine Ent­schei­dung zu mög­li­cher Kür­zung des Son­der­aus­ga­ben­ab­zugs

Da sich der Rechts­streit nur auf den Ver­an­la­gungs­zeit­raum 2013 bezog, muss­te der BFH die Frage of­fen­las­sen, ob die Bei­trags­rück­erstat­tung zu einer Kür­zung des Son­der­aus­ga­ben­ab­zugs in den Jah­ren führt, in denen der Klä­ger Pflicht­bei­trä­ge zum be­rufs­stän­di­schen Ver­sor­gungs­werk ge­leis­tet hat.

BFH, Urteil vom 10.10.2017 - X R 3/17

Redaktion beck-aktuell, 21. Februar 2018.

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