Streichung der ersten beiden Erfahrungsstufen
"Mit der nun beschlossenen Besoldungserhöhung rückt Hessen im Bereich der R-Besoldung im bundesweiten Ländervergleich auf einen der Spitzenplätze vor", betonte Hessens Justizminister Roman Poseck (CDU). Nicht nur die Einstiegsgehälter würden sich erheblich erhöhen. Von der verabschiedeten Besoldungserhöhung würden auch rund 60% der Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber in Hessen profitieren, sagte er. Nachdem in Hessen bereits eine Erhöhung der Besoldung in zwei Schritten, zum 01.08.2022 um 2,2% und zum 01.08.2023 um weitere 1,89% beschlossen worden war, sieht das nun verabschiedete Gesetz vor, dass zum 01.04.2023 und 01.01.2024 die Bezüge unter anderem der Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte nochmals um jeweils 3% angehoben werden. Durch die Streichung der ersten beiden Erfahrungsstufen und die Überleitung in die jeweils um zwei Stufen höhere Stufe würden die Bezüge noch einmal deutlich steigen, heißt es in der Mitteilung des Hessischen Ministeriums.
Berufsanfänger profitieren von Neuregelung
Hessen rückt nach Angaben des Ministeriums damit bei den Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern bundesweit auf den zweiten Platz vor und verbessert sich insoweit um 11 Ränge. Im Jahresbrutto bleibe es lediglich geringfügig hinter dem Spitzenreiter Bayern zurück. Der bundesweite Mittelwert der Besoldung werde dabei deutlich und zwar um 2.235 Euro im Jahr überschritten. Auch bei der Besoldung der erfahrenen Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte komme Hessen auf einen der vorderen Plätze im Ländervergleich. Im Endgehalt stehe Hessen zukünftig auf Platz 5. Der jährliche Mittelwert der Bundesländer werde um 1.765 Euro übertroffen, teilte das Hessische Justizministerium mit.
Zahl der Bewerber steigt
Nachdem mit dem Doppelhaushalt 2023/2024 fast 500 neue Stellen für die hessische Justiz geschaffen worden seien, gelte es, diese nun zeitnah und qualifiziert zu besetzen, sagte Poseck. Mit allein 100 Stellen für Richterinnen, Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte werde die hessische Justiz erheblich verstärkt. "Wir haben in den letzten Monaten bereits eine Zunahme der Bewerbungen verzeichnen können", betonte er. Auch die Einstellungszahlen würden sich aktuell bereits auf einem sehr hohen Niveau bewegen.