Die Union will in der nächsten Legislaturperiode die Polizei verstärken und Gesetze verschärfen, um Kriminalität, Terrorismus und Extremismus effektiver zu bekämpfen. "Wir stehen für einen starken Staat, der die Verantwortung für die Sicherheit und den Schutz seiner Bürger ernst nimmt", heißt es in einer am 01.09.2017 veröffentlichten "Berliner Erklärung". Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellte sie gemeinsam mit den der Union angehörenden Innen- und Justizministern der Länder vor.
Anpassung des Strafrechts an Internet-Zeitalter
Eine optimale Zusammenarbeit von Polizei, Nachrichtendiensten und Justiz sei entscheidend für die Sicherheit in Deutschland, heißt es in dem Papier. Polizei und Sicherheitsbehörden müssten personell gestärkt und mit modernster Ausstattung versehen werden. Das Strafrecht müsse an das Internet-Zeitalter angepasst, der Straftatbestand des Landfriedensbruchs verschärft und die Strafprozessordnung reformiert werden. Ein schlagkräftiges Cyberabwehrzentrum soll alle staatlichen Akteure wie auch die Bundeswehr eng verzahnen.
Unterstrafestellung von Sympathiewerbung für Terroristen
Im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus müssten Gefährder umgehend abgeschoben werden. Nach der Erfahrung des G20-Gipfels in Hamburg müsse gegen den Linksextremismus mit gleicher Entschiedenheit wie gegen Rechtsextreme vorgegangen werden. Das Vermummungsverbot dürfe nicht abgeschwächt werden. Die Sympathiewerbung für terroristische und kriminelle Vereinigungen soll wieder unter Strafe gestellt werden. Auch Gewalt im Sport sei nicht tolerierbar.
Redaktion beck-aktuell, 1. September 2017 (dpa).
Aus der Datenbank beck-online
Gesetz zur Einführung der E-Akte in Bundestag und Bundesrat verabschiedet, Meldung der Redaktion FD-StrafR vom 08.06.2017, FD-StrafR 2017, 392126
Payandeh, Globale Anti-Terrorgesetzgebung: Die deutsche Rechtsordnung im Sog des UN-Sicherheitsrats?, ZRP 2014, 241
Aus dem Nachrichtenarchiv
Justizminister fordern Digitale Agenda für das Straf- und Prozessrecht, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 01.08.2017,
becklink 2007428
De Maizière will Sicherheitsgesetze verschärfen, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 11.08.2016, becklink 2004109