Bay­ern will Ge­set­zes­än­de­rung zu Mas­sen­kla­gen

Bay­ern for­dert eine Ge­set­zes­re­form zu Sam­mel­kla­gen. "Die Ge­rich­te be­nö­ti­gen die recht­li­chen Werk­zeu­ge, um Mas­sen­kla­gen in an­ge­mes­se­ner Zeit be­ar­bei­ten zu kön­nen", sagte Jus­tiz­mi­nis­ter Georg Ei­sen­reich (CSU) am Mitt­woch in Mün­chen. Be­rech­tig­te An­sprü­che Ge­schä­dig­ter dürf­ten selbst­ver­ständ­lich nicht be­schränkt wer­den. Die der­zei­ti­ge Rechts­la­ge führe aber zu einem un­nö­ti­gen Ver­schleiß wert­vol­ler Jus­tiz­res­sour­cen.

Ge­rich­te über­for­dert

Hin­ter­grund der For­de­rung ist, dass nach Mi­nis­te­ri­ums­an­ga­ben immer mehr Men­schen von spe­zia­li­sier­ten Kanz­lei­en oder In­kas­so­dienst­leis­tern dazu ge­bracht wer­den, Klage ein­zu­rei­chen – und Ge­rich­te dann damit über­for­dert seien. Als Bei­spie­le nann­te das Mi­nis­te­ri­um Mie­ten, Flüge oder Die­sel-Kla­gen.

Pro­ble­me durch vor­ge­fer­tig­te Schrift­sät­ze

Die zu­neh­men­de Zahl die­ser Mas­sen­ver­fah­ren führe "zu er­heb­li­chen Mehr­be­las­tun­gen der Zi­vil­ge­rich­te" – weil bei­spiels­wei­se die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem kon­kre­ten Ein­zel­fall fehle und vor­ge­fer­tig­te Schrift­sät­ze dann kaum einen Bezug dazu hät­ten. Oft seien An­la­gen falsch zu­ge­ord­net und Rück­fra­gen des Ge­richts wür­den nicht be­ant­wor­tet.

An­trag auf Ge­set­zes­re­form ge­plant

Ei­sen­reich will bei der am Don­ners­tag be­gin­nen­den Jus­tiz­mi­nis­ter­kon­fe­renz einen An­trag auf eine Ge­set­zes­re­form ein­rei­chen. Diese müsse "neben dem Pro­zess­recht ins­be­son­de­re auch das ma­te­ri­el­le Recht, das Ge­büh­ren- und Kos­ten­recht und das Be­rufs- be­zie­hungs­wei­se Rechts­dienst­leis­tungs­recht in den Blick neh­men". Auch von einer "An­pas­sung der Ver­jäh­rungs­frist" ist in dem An­trag die Rede.

Redaktion beck-aktuell, 10. November 2021 (dpa).

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