Bangladesch: Gericht verurteilt Oppositionsführerin zu weiterer Haftstrafe

Die bereits inhaftierte bangladeschische Oppositionsführerin Khaleda Zia ist wegen Korruption zu weiteren sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie wurde am 29.10.2018 von einem Gericht in der Hauptstadt Dhaka für schuldig befunden, in ihrer zweiten Amtszeit als Premierministerin zwischen 2001 und 2006 ihre Macht missbraucht zu haben, um mehr als 31 Millionen Taka (rund 315.000 Euro) für ihre eigene Wohltätigkeitsstiftung Zia Charitable Trust zu sammeln.

Verurteilung erfolgte in Abwesenheit der erkrankten Angeklagten

Drei weitere Angeklagte erhielten ebenfalls die Höchststrafe von sieben Jahren, darunter in Abwesenheit Zias seit Jahren flüchtiger früherer politischer Sekretär Harris Chowdhury. Die 73 Jahre alte Zia liegt seit einigen Wochen mit einem nicht näher bekannten Leiden im Krankenhaus und erschien nicht vor Gericht.

Oppositionspartei hält Prozess für politisch motiviert

Die Witwe des 1981 ermordeten früheren Präsidenten Ziaur Rahman war bereits im vergangenen Februar wegen Veruntreuung von Spendengeldern zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die von Zia angeführte Nationalistische Partei Bangladeschs (BNP) nannte den Prozess politisch motiviert. Im Dezember steht eine Parlamentswahl in Bangladesch an. Zia gilt als Erzfeindin der Premierministerin Sheikh Hasina.

Redaktion beck-aktuell, 29. Oktober 2018 (dpa).

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