Kompromiss statt Wunschergebnis
Die Bank Governors and Heads of Supervision (GHOS) haben sich am 07.12.2017 auf den letzten noch offenen Punkt geeinigt: Die beteiligten Notenbankgouverneure und Finanzaufsichtschefs legten die Untergrenze für durch Modelle bestimmte Eigenkapitalanforderungen (Output Floor) auf 72,5% fest. Für Deutschland gehören Bundesbankpräsident Jens Weidmann und BaFin-Präsident Felix Hufeld dem Gremium an. "Der Abschluss des Basel-III-Reformpakets ist wichtig, denn dadurch wird im elften Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise endlich eine weitere wesentliche Lehre gezogen. Außerdem wird die regulatorische Unsicherheit, die auf den Banken lastete, beseitigt", sagte Weidmann. "Der nun festgelegte Output Floor ist aus deutscher Sicht kein Wunschergebnis, aber ein Kompromiss, den alle Beteiligten tragen können", erklärte Hufeld. Wichtig sei es gewesen, dass sich die globale Bankenregulierung nicht vom Prinzip der Risikosensitivität verabschiede und interne Modelle weiterhin zulasse.
Bedeutende Herausforderungen für Banken
Mit den überarbeiteten Baseler Regelungen sollen vor allem ungewollt hohe Abweichungen bei den mit bankinternen Verfahren berechneten Kapitalanforderungen eingeschränkt werden. Durch den Output Floor werde für Banken, die eigene Verfahren verwenden, die dadurch mögliche Eigenkapitalersparnis gegenüber der Nutzung von Standardmethoden auf 27,5% beschränkt, heißt es in der Mitteilung von Bundesbank und BaFin. "Die neuen Regelungen stellen die Institute vor bedeutende Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die Banken haben aber neun Jahre Zeit, sich schrittweise auf die neuen Anforderungen einzustellen – eine machbare Aufgabe", erklärte Hufeld.