Auszahlung von Corona-Soforthilfen in Sachsen wegen Betrugsversuchen gestoppt

Auch in Sachsen sind betrügerische Webseiten zur Beantragung von Corona-Soforthilfen für Unternehmen aufgetaucht. "Die Auszahlung der Soforthilfe-Zuschüsse des Bundes wird bis zur Klärung des Sachverhaltes gestoppt", teilte die Sächsische Aufbaubank (SAB) am 16.04.2020 mit. "Die Darlehen des Freistaates Sachsen sind davon nicht betroffen." Die Bank habe "alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um Fehlleitungen öffentlicher Mittel zu vermeiden".

Wenig oder keine Schäden durch Betrugsversuch

"Bisher können wir davon ausgehen, dass wenig oder kein Schaden entstanden ist", sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) am 17.04.2020. Derzeit werde auch geprüft, ob es nicht nur bei den Soforthilfe-Zuschüssen des Bundes, sondern auch bei dem landeseigenen Darlehensprogramm Betrugsversuche gab. Weil dort die Antragsteller aber unterschreiben müssten, sei davon auszugehen, dass bisher kein Schaden entstanden sei. Nach Angaben des Wirtschaftsministers haben Unbekannte in Sachsen eine "Fake-Seite" etabliert, um damit Daten von Unternehmen abzugreifen und mit diesen Daten dann selbst einen Antrag bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) zu stellen. Diese habe aber sofort reagiert und die Auszahlungen für das Zuschussprogramm gestoppt.

Schreibweise der Internetadresse beachten

Anträge für beide Programme könnten weiterhin gestellt werden, erklärte die Bank. Um Schäden zu vermeiden, sollten Antragsteller beim Aufrufen der Webseite zur Antragstellung auf die korrekte Schreibweise der Internetadresse der SAB achten: https://www.sab.sachsen.de/. Zuvor war schon in Nordrhein-Westfalen nach Betrügereien das Soforthilfe-Programm für kleine Betriebe in der Corona-Krise zeitweise gestoppt worden. Am 17.04.2020 soll es wieder anlaufen und dann auch besser vor Betrug geschützt sein.

Redaktion beck-aktuell, 17. April 2020 (dpa).