Australien: Millionenstrafe für Vertriebsfirma nach Unfällen mit Küchenmaschine Thermomix

Nach mehreren Unfällen mit der Küchenmaschine Thermomix muss eine Vertriebsfirma in Australien eine Geldstrafe von umgerechnet knapp 2,9 Millionen Euro zahlen. Der Bundesgerichtshof in Melbourne sieht als erwiesen an, dass das Unternehmen namens Thermomix in Australia (TiA) die Küchengeräte trotz eines bekannten Sicherheitsproblems verkauft hat. Außerdem habe es die Öffentlichkeit über die Sicherheit der Produkte in die Irre geführt und Rückerstattungen verweigert, hieß es am 11.04.2018.

Zahlreiche Unfälle riefen australische Verbraucherschutzbehörde auf den Plan

Die oberste australische Verbraucherschutzbehörde ACCC hatte 2017 ein Gerichtsverfahren gegen TiA eingeleitet, nachdem mindestens 14 Fälle bekannt geworden waren, in denen Thermomix-Kunden beim Hantieren mit einem älteren Modell der Küchenmaschine verletzt wurden. Die Küchenmaschinen werden vom deutschen Unternehmen Vorwerk hergestellt. Vorwerk mit Sitz in Wuppertal ist nach eigenen Angaben jedoch nicht Gegenstand des Verfahrens gewesen und war auch nicht daran beteiligt.

Thermomix in Kenntnis des Verletzungsrisikos weiterverkauft

Das Gericht befand nun, dass TiA das Thermomix-Modell knapp drei Monate lang weiterverkaufte, obwohl das Unternehmen das potenzielle Verletzungsrisiko kannte. Erst im September 2014 informierte die Firma die Verbraucher in einem Rückruf über die Sicherheitsprobleme. Nach australischem Gesetz muss dies binnen 48 Stunden geschehen.

Redaktion beck-aktuell, 12. April 2018 (dpa).