Apobank soll wegen "Cum-Ex"-Deals 49 Millionen Euro zahlen

Wegen Verwicklung in die hoch umstrittenen Cum-Ex-Aktiendeals soll die Deutsche Apotheker- und Ärztebank rund 49 Millionen Euro an den Fiskus zahlen. Gegen den Behördenbescheid habe man Einspruch eingelegt, teilte die Apobank mit. Das Finanzinstitut bildete in seiner Bilanz Rückstellungen in entsprechender Höhe. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Nie gezahlte Steuern erstattet

Bei den Cum-Ex-Deals inszenierten Finanzmarktjongleure ein Verwirrspiel mit Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Dividendenanspruch und bekamen dadurch Steuern erstattet, die gar nicht gezahlt worden waren. Die Apobank war laut "Handelsblatt" dabei keine treibende Kraft, vielmehr sei sie nur als Depotbank tätig gewesen und habe Aktien verwahrt, für die Steuerbescheinigungen ausgestellt wurden. Auf Basis dieser Bescheinigungen erfolgten später Erstattungen.

Auch andere Banken zur Kasse gebeten

Zahlreiche andere Banken waren in die Cum-Ex-Deals zulasten der Staatskasse und damit zulasten der Allgemeinheit involviert – auch sie wurden bereits zur Kasse gebeten – dies in teilweise deutlich größerem Umfang als die Apobank. Laut einem Urteil des Bonner Landgerichts von 2020 waren Cum-Ex-Deals eine Straftat. Der Bundesgerichtshof will hierzu Mitte Juni ein finales Urteil sprechen.

Redaktion beck-aktuell, 14. Mai 2021 (dpa).