Anleger-Sammelklage: Apple zahlt 490 Millionen Dollar

Mit 490 Millionen Dollar will Apple eine Sammelklage beilegen. Hintergrund sind wenige Sätze, mit denen Firmenchef Tim Cook Anfang November 2018 die Geschäfte in China positiv bewertet hatte. Anfang 2019 senkte Apple seine Umsatzprognose unter Verweis auf ein abgeschwächtes China-Geschäft. Der Aktienkurs ging zurück, Anleger klagten.

Der Vergleichs-Vereinbarung zufolge ist Apple weiterhin nicht der Ansicht, irgendwelche Gesetze verletzt oder Anleger in die Irre geführt zu haben. Der Konzern wolle aber die Angelegenheit hinter sich bringen, da eine Fortsetzung des Rechtsstreits langwierig, aufwendig und teuer wäre, hieß es. Die Einigung muss noch vom Richter freigegeben werden, damit sie wirksam wird.

Cook hatte in der Telefonkonferenz am 1. November 2018 über eine Abkühlung des Geschäfts in Schwellenmärkten wie Brasilien, Indien, Russland und Türkei gesprochen. Zugleich sagte er, China würde er "nicht in diese Kategorie einordnen". Dann fügte er hinzu: "Unser Geschäft in China war im vergangenen Quartal sehr stark." Unabhängig davon hatte Cook auch gesagt, dass Apple keine Hinweise darauf sehe, dass Kunden sich bei den teureren neuen iPhone-Modellen XS und XS Max zurückhielten, weil sie auf das später erschienene günstigere iPhone XR warteten. Allerdings schränkte er ein, dass dem Unternehmen nur Daten für einen eher kurzen Zeitraum von wenigen Wochen vorlagen.

Am 2. Januar 2019 teilte Apple dann mit, dass der Konzern für das gerade abgeschlossene Weihnachtsquartal mit Erlösen von rund 84 Milliarden Dollar rechne – statt der zuvor in Aussicht gestellten 89 bis 93 Milliarden Dollar. Der Konzern habe das Ausmaß der Konjunktur-Abkühlung vor allem in China nicht vorhergesehen, schrieb Cook an die Anleger. Die Prognosesenkung gehe auf die niedriger als erwartet ausgefallenen iPhone-Erlöse zurück, hauptsächlich im chinesischen Markt, hieß es.

Redaktion beck-aktuell, bw, 18. März 2024 (dpa).