Amsterdamer Berufungsgericht: Kreml organisierte Pleite des russischen Ölkonzern Yukos

Der Konkurs des russischen Ölkonzerns Yukos war nach einem Amsterdamer Gerichtsurteil unrechtmäßig. Die Pleite des Konzerns sei vom Kreml bewusst betrieben worden, urteilte ein Berufungsgericht in Amsterdam am 09.05.2017. Die Richter gaben damit erneut den Alt-Eigentümern ausländischer Yukos-Tochterunternehmen recht.

Ausländische Tochterfirmen klagten gegen Zwangsverkauf

Russland hatte den Konzern 2006 für insolvent erklärt, weil dessen Gründer und politischer Rivale Wladimir Putins, Michail Chodorkovski, angeblich Milliarden Euro Steuern nicht gezahlt hatte. Der Konzern war danach zerschlagen worden. Die in Yukos Finance verbundenen ausländischen Tochterfirmen hatten ihren Besitz als niederländische Stiftung registrieren lassen und gegen den Zwangsverkauf geklagt.

Gericht: Von Russland gegen Yukos auferlegte Steuerschuld viel zu hoch

Der russische Staat habe Yukos viel zu hohe Steuern auferlegt, erklärte das Gericht. Dies sei ungesetzlich gewesen. Außerdem habe der Kurator Yukos Finance nie verkaufen dürfen. Bereits 2007 hatte das Gericht den Verkauf für unrechtmäßig erklärt. Dagegen hatten die heutigen Eigentümer Berufung eingelegt. Aber damit sind sie nun gescheitert.

Redaktion beck-aktuell, 10. Mai 2017 (dpa).

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