Altmaier stellt Aktionsplan zur Beschleunigung des Ausbaus der Stromnetze vor

Damit die Energiewende gelingt, müssen Tausende Kilometer neue Stromleitungen gebaut werden - doch dabei gibt es massive Verzögerungen. Peter Altmaier (CDU) will den Ausbau nun deutlich beschleunigen und hat dazu am 14.08.2018 bei der Bundesnetzagentur in Bonn seinen "Aktionsplan Stromnetz" vorgestellt.

Altmaier: "Große Kraftanstrengung" erforderlich

"Wir haben einen Rückstand erreicht, der politisches Handeln notwendig macht", sagte Altmaier bei der Bundesnetzagentur in Bonn zum Auftakt einer dreitägigen Reise mit Stationen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Sein Ziel sei es, bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 beim Netzausbau "entscheidend" voranzukommen. Es gehe um eine "große Kraftanstrengung". 

Netzausbau stark im Verzug

Nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur sind von erforderlichen 7.700 Kilometern beim Netzausbau im Zuge der Energiewende derzeit 1.750 Kilometer genehmigt und nur 950 realisiert. "Der Netzausbau kommt nicht so schnell voran wie er nötig wäre", sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. 

Doppelstrategie: Netzausbau beschleunigen und Bestandsnetze optimieren 

Der Aktionsplan verfolgt eine Doppelstrategie: Er sieht zum einen vor, den Netzausbau zu beschleunigen. Für jedes Vorhaben soll es künftig ein vorausschauendes Controlling geben mit regelmäßigen Treffen der Beteiligten. Daneben sollen Planungsverfahren vereinfacht werden, etwa über Anzeigeverfahren für kleine Netzverstärkungsmaßnahmen oder einen Verzicht auf die Bundesfachplanung dort, wo eine vorhandene Trasse genutzt wird. Im Herbst 2018 soll eine Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes vorgelegt werden. Zum anderen sollen die bestehenden Stromnetze optimiert und höher ausgelastet werden. So könnten beispielsweise Leiterseile eingesetzt werden, die höhere Temperaturen und Ströme aushalten, oder auch spezielle Transformatoren, die den Strom auf noch freie Leitungen umlenken. 

Redaktion beck-aktuell, 14. August 2018 (dpa).