Altmaier legt Papier zur kompletten Soli-Abschaffung vor

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat ein Konzept zur kompletten Soli-Abschaffung vorgelegt – und damit ein Gegenmodell zu den Plänen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Altmaier schlägt darin eine vollständige Streichung des Solidaritätszuschlags in drei Schritten bis 2026 vor, wie das "Handelsblatt" berichtete. Der Deutschen Presse-Agentur wurden die Pläne am 15.08.2019 in Ministeriumskreisen bestätigt.

Altmaier plant "Abschmelzmodell"

Altmaier will laut Zeitung ein "Abschmelzmodell", das helfen solle, die Steuerbelastung für deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich wettbewerbsfähiger zu gestalten.

Scholz lehnt komplette Abschaffung ab

Scholz will den Solidaritätszuschlag für den Großteil der heutigen Zahler streichen. Eine komplette Abschaffung lehnt er ab, auch weil sie den Bundeshaushalt mit mehr als zehn Milliarden Euro zusätzlich belasten würde. Sein Ministerium hatte einen entsprechenden Gesetzentwurf an die anderen Ressorts weitergeleitet. Für 90% aller aktuellen Soli-Zahler soll die Abgabe damit komplett wegfallen, weitere 6,5% müssten sie nur teilweise zahlen – je höher das Einkommen, desto mehr.

Thema könnte im Koalitionsausschuss aufgerufen werden

Altmaier hatte bereits ein eigenes Soli-Konzept angekündigt. In der Union drängen viele auf eine vollständige Soli-Abschaffung. Das Thema könnte auch am 18.08.2019 im Koalitionsausschuss aufgerufen werden.

Redaktion beck-aktuell, 16. August 2019 (dpa).

Mehr zum Thema