Täter gab sich als Ermittlungsbeamter aus
Anfang Februar 2018 wurde die 77-jährige verwitwete Geschädigte von einem angeblichen "Polizeibeamten Bach" telefonisch davon informiert, dass Kriminelle mittels gefälschter Papiere vorhätten, ihr Kontoguthaben zu plündern. Ein Unbekannter forderte sie auf, ihr Kontoguthaben bei der Bank abzuheben und mit nach Hause zu nehmen. In der Folge müsse das Geld dringend auf Fingerabdrücke untersucht werden, um die angeblichen Täter überführen zu können. Hierdurch in massive Furcht versetzt hob die Geschädigte ihr gesamtes Erspartes von 16.000 Euro bei ihrer Bank ab und informierte den “Polizeibeamten Bach“ in einem weiteren Gespräch davon.
Über Facebook angeworbener Gehilfe informierte die Polizei
Parallel dazu versuchte ein weiterer Mittäter über Facebook einen Abholer anzuwerben. Dem Interessenten wurde mitgeteilt, dass es sich um eine kriminelle Sache handeln würde und er gegen eine Belohnung von 4.000 Euro hohe Bargeldbeträge bei älteren Personen abholen müsste. Der Interessent ließ sich zum Schein auf dieses Angebot ein und entschloss sich gleichzeitig, die Polizei hierüber zu informieren. Auf Geheiß des Logistikers fuhr der Abholer mit dem von ihm unter polizeilicher Aufsicht nur zum Schein erlangten Geld zu einem Schnellrestaurant mit Tankstelle in Andernach, um die Tatbeute an einen Geldkurier zu übergeben.
Hintermänner sitzen in der Türkei
Als Geldkurier trat hierbei der Verurteilte auf, der ebenfalls vom weiteren Mittäter beauftragt und zum Treffpunkt geschickt worden war. Gegen eine Beteiligung in Höhe von 1.000 Euro sollte er das Geld vom Abholer entgegennehmen und an die Hintermänner in die Türkei nach Izmir weitergeben. Er wurde unmittelbar nach Entgegennahme des Geldes fest- und dann in Untersuchungshaft genommen.