ArbG Köln: Mit­ar­bei­ter der “Lin­den­stra­ße“ durf­ten wegen Ein­stel­lung der Serie ent­las­sen wer­den

Die Pro­duk­ti­ons­fir­ma der Fern­seh­se­rie “Lin­den­stra­ße“ durf­te die Ar­beits­ver­hält­nis­se der Mit­ar­bei­ter mit Blick auf die ge­plan­te Ein­stel­lung der Serie zu An­fang 2020 aus be­trieb­li­chen Grün­den kün­di­gen. Dies gelte un­ge­ach­tet der Frage, ob von der Firma zu­künf­tig eine neue Serie pro­du­ziert werde, ent­schied das Ar­beits­ge­richt Köln mit Ur­tei­len vom 14.08.2019 (Az:2 Ca 2698/19) be­zie­hungs­wei­se 18.09.2018 (Az.: 2 Ca 2696/19; 2 Ca 2697/19; 2 Ca 2699/19).

Mit­ar­bei­ter klag­ten gegen Kün­di­gung ihres Ar­beits­ver­hält­nis­ses

Die Klä­ger waren je­weils be­fris­tet für meh­re­re Fol­gen der Serie – zum Teil seit mehr als 20 Jah­ren – durch­gän­gig bei der Gei­ßen­dör­fer Film- und Fern­seh­pro­duk­ti­on KG be­schäf­tigt. Nach der Ent­schei­dung des Sen­ders, die Serie ein­zu­stel­len, kün­dig­te die Ar­beit­ge­be­rin die Ar­beits­ver­hält­nis­se der Mit­ar­bei­ter der Pro­duk­ti­on. Ins­ge­samt elf Mit­ar­bei­ter wand­ten sich vor dem Ar­beits­ge­richt gegen die Be­en­di­gung ihres Ar­beits­ver­hält­nis­ses. Sie hiel­ten die Kün­di­gung für un­wirk­sam, weil die Ar­beit­ge­be­rin ihrer Kennt­nis nach nächs­tes Jahr eine an­de­re Serie pro­du­zie­ren werde, an der die Klä­ger mit­ar­bei­ten könn­ten. Die Be­fris­tun­gen ihres Ar­beits­ver­hält­nis­ses hal­ten sie auf­grund ihrer An­zahl und Dauer für un­wirk­sam.

ArbG: Kün­di­gun­gen aus be­trieb­li­chen Grün­den ge­recht­fer­tigt

Das ArbG hat die Kla­gen der Mit­ar­bei­ter ab­ge­wie­sen. Die Kün­di­gun­gen seien aus be­trieb­li­chen Grün­den ge­recht­fer­tigt. Auf­grund der Ein­stel­lung der Pro­duk­ti­on der Serie “Lin­den­stra­ße“ könn­ten die Klä­ger von der Be­klag­ten nicht mehr be­schäf­tigt wer­den. Dabei komme es nicht dar­auf an, ob die Ar­beit­ge­be­rin in Zu­kunft eine neue Serie pro­du­zie­re. Zum einen seien die Ar­beits­ver­trä­ge auf die Pro­duk­ti­on der “Lin­den­stra­ße“ be­zo­gen, zum an­de­ren seien zum Zeit­punkt der Kün­di­gung aber auch keine kon­kre­ten frei­en Ar­beits­plät­ze ab­seh­bar ge­we­sen.

ArbG Köln, Urteil vom 18.09.2019 - 2 Ca 2698/19

Redaktion beck-aktuell, 24. September 2019.

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