Sammler statt Extremist
Der Angeklagte war dem Zoll aufgefallen, als er ein Paket mit Schalldämpfern und Waffenteilen in Richtung USA aufgegeben hatte. In der Folge wurde sein Wohnhaus im Landkreis Düren in Nordrhein-Westfalen durchsucht. Dort fand die Polizei ein Arsenal von 260 verschiedenen Waffen, Munition und Chemikalien, die der Zeitsoldat im Stile eines Museums im Keller aufbereitet hatte. Weil die Ermittler zunächst einen politisch-extremistischen Hintergrund vermuteten, wurde der Mann für fünf Monate in Untersuchungshaft genommen. Im Lauf der Ermittlungen stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei ihm um einen Sammler handelte.
Paketaufgabe strafbar
Laut Urteil waren die weitaus meisten Waffen fachgerecht stillgelegt und "demilitarisiert". Nur zwölf Gewehre und Pistolen seien nicht ordnungsgemäß behandelt worden und hätten zumindest sofort wieder in Betrieb genommen werden können. Auch die Aufgabe des Paketes sei strafbar gewesen: "Sie hätten sich als Sachkundiger vorher bei den Zollbehörden erkundigen müssen", sagte die Richterin zu dem 33-Jährigen. Weil das Paket am Frankfurter Flughafen abgefangen wurde, war die hessische Justiz zuständig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.