Betrügereien mit rührseligen Geschichten
Es fing mit Beträgen von 20 Euro an, am Ende hatte der Betrüger seinem Opfer rund 14.000 Euro "mit rührseligen Geschichten aus den Rippen geleiert“, wie Richterin Uta Kretschmer feststellte. Als der hilfsbereite alte Mann für den Gauner sogar einen Kredit aufnehmen wollte, war eine Bankangestellte misstrauisch geworden und hatte die Polizei eingeschaltet. Die Ermittler fanden heraus: Die Tochter gibt es zwar, sie lebt aber in Italien bei ihrer Mutter, ist bereits elf Jahre alt und völlig gesund.
Keine Bewährungsstrafe mehr möglich
Fünf Vorstrafen wegen Diebstahls und Betrugs hat der 46-Jährige bereits auf dem Kerbholz. Auf der Anklagebank gab er jetzt den reumütigen Sünder: "Es tut mir alles sehr leid.“ Seine Verteidigerin versuchte zu erklären: "Er hatte kein Einkommen, war in wirtschaftlicher Not und verzweifelt. Seine Sozialprogose ist positiv.“ Das sah Richterin Uta Kretschmer anders: "Sie haben auf eine ziemlich miese Weise die Gutmütigkeit eines alten Mannes ausgenutzt.“ Bei dem Vorstrafenregister sei dann auch kein Raum mehr für eine weitere Bewährungsstrafe: "Ich fürchte, das würden sie als halben Freispruch empfinden.“