Sein Anwalt Mustafa Kaplan sagte gegenüber der Presse, er habe gegen das Urteil vom 05.02.2024 (Az. 709 Ds 313/23) bereits Berufung eingelegt. Pirinçci selbst hält daran fest, dass die Äußerungen vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt seien. Der in Istanbul geborene Schriftsteller war 1969 mit seiner Familie nach Deutschland gezogen und in der Eifel aufgewachsen. Von 1989 an wurde er mit den "Felidae"-Krimis bekannt, in denen Katzen die Hauptrolle spielen. Die Romane verkauften sich millionenfach, wurden in viele Sprachen übersetzt und verfilmt.
In den vergangenen zehn Jahren ist Pirinçci dagegen vor allem mit rechtspopulistischen und islamfeindlichen Äußerungen aufgefallen. 2014 brachte er sein erstes Sachbuch heraus, der Titel lautete: "Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer". Im Jahr darauf sagte er in einer Rede vor Pegida-Demonstranten in Dresden den Satz: "Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb."
Bereits 2017 musste sich Pirinçci zweimal wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten. Einmal vor dem AG Dresden, ein anderes Mal vor dem AG Bonn. In beiden Fällen wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt.