Ein Klimaaktivist ist in Berlin nach einem falschen Feueralarm und drei Straßenblockaden zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden. Vier Monate Gefängnis erhielt der 31-Jährige am Montag. Er habe sich der Nötigung, versuchten Nötigung, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie des Missbrauchs von Notrufen schuldig gemacht, befand das Amtsgericht Berlin-Tiergarten.
Eine Bewährungsstrafe komme im Fall des Informatikers nicht in Betracht, so das Gericht. Er sei wegen ähnlicher Vorwürfe rechtskräftig verurteilt und habe im Prozess keinen Sinneswandel erkennen lassen.
Zweite Haftstrafe ohne Bewährung
Damit ist in Berlin zum zweiten Mal nach Aktionen der Gruppe "Letzte Generation" gegen Klimaaktivisten eine Haftstrafe ohne Bewährung verhängt worden. Im April hatte das AG Berlin-Tiergarten gegen eine 24-Jährige ebenfalls vier Monate Haft verhängt.
AG Berlin-Tiergarten, Urteil vom 17.07.2023
Redaktion beck-aktuell, 17. Juli 2023 (dpa).
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