1.200 Euro Geldstrafe wegen Hass-Mail an Oberbürgermeister

Wegen einer Hass-Mail an den früheren Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) im Zusammenhang mit einem tödlichen Gewaltverbrechen vom Nikolaustag 2019 ist ein 61 Jahre alter Mann wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt worden. Dies teilte das Amtsgericht Augsburg am 30.07.2020 mit.

Oberbürgermeister wurde in Mail als Krimineller bezeichnet

Ursprünglich sollte der Angeklagte, der Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt hatte, sich am Vormittag des 30.07.2020 vor Gericht verantworten. Da der 61-Jährige kurz zuvor seinen Einspruch zurückzog, ist die Strafe wegen Beleidigung rechtskräftig. Der Mann hatte in einer E-Mail bezüglich des früheren Oberbürgermeisters Kurt Gribl (CSU) "Mainstreamgeile-Linksversiffte Idioten" geschrieben und den Oberbürgermeister als Kriminellen bezeichnet.

Kritik an Gribl wegen Verharmlosung einer Gewalttat

Hintergrund der Mail war eine Traueranzeige, die Gribl für einen Augsburger Berufsfeuerwehrmann aufgegeben hatte, der am 06.12.2019 am Königsplatz bei einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen umgebracht worden war. In der Todesanzeige hatte Gribl geschrieben, dass der 49 Jahre alte städtische Mitarbeiter "durch einen tragischen Vorfall" gestorben sei. In der Folge war Gribl in den sozialen Netzwerken und in E-Mails wegen angeblicher Verharmlosung der Tat scharf kritisiert worden.

17-Jähriger wegen Gewalttat angeklagt

Die Staatsanwaltschaft hat gegen einen 17-Jährigen, der den 49-Jährigen mit einem Faustschlag getötet haben soll, Anklage erhoben. Der Prozesstermin ist noch nicht bekannt.

AG Augsburg

Redaktion beck-aktuell, 30. Juli 2020 (dpa).