Ab­ge­stürz­ter Sarg: Witwe muss vol­len Preis für Be­er­di­gung zah­len

Der Sarg ihres Man­nes stürzt wäh­rend der Bei­set­zung ab und öff­net sich. Nach einem Ur­teil des AG Ans­bach muss die Witwe trotz­dem die vol­len Be­er­di­gungs­kos­ten zah­len, denn das Be­stat­tungs­un­ter­neh­men habe den Ab­sturz nicht ver­schul­det.

Beim Her­ab­sen­ken des Sar­ges ließ ein Sarg­trä­ger den Gurt los und der Sarg stürz­te in das 2,20 Meter tiefe Grab. Der De­ckel öff­ne­te sich und gab den Blick auf den Ver­stor­be­nen frei. Zur Frage, wie es zum Ab­sturz des Sar­ges kom­men konn­te, gab es vor Ge­richt un­ter­schied­li­che Dar­stel­lung. Nach An­sicht der Witwe des Man­nes waren die vom To­ten­grä­ber zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Tra­ge­gur­te zu rut­schig. Das Be­stat­tungs­un­ter­neh­men ver­mu­te­te den Feh­ler bei den Sarg­trä­gern, bei denen es sich um ehe­ma­li­ge Kol­le­gen des Ver­stor­be­nen han­del­te. Die hin­ter­blie­be­ne Ehe­frau wei­ger­te sich je­den­falls, die Rech­nung an das Be­stat­tungs­rech­nung zu zah­len.

Vom AG Ans­bach wurde sie hier­zu nun ver­pflich­tet (Ur­teil vom 28.03.2023 – 3 C 1300/21). Nach An­sicht des Ge­richts hat das Be­stat­tungs­un­ter­neh­men den Ab­sturz nicht ver­schul­det. Die ver­wen­de­ten Gurte seien zuvor schon pro­blem­los bei an­de­ren Be­stat­tun­gen ein­ge­setzt wor­den. Nach­dem die Sarg­trä­ger nicht vom Be­stat­ter ge­stellt wor­den seien, hafte die­ser auch nicht für das zu frühe Los­las­sen der Tra­ge­gur­te. Die Witwe legte gegen die Ent­schei­dung des AG zu­nächst Be­ru­fung ein, nahm diese je­doch nach einem Hin­weis des Land­ge­richts wie­der zu­rück. Die Ent­schei­dung ist damit rechts­kräf­tig.

AG Ansbach, Urteil vom 28.03.2023 - 3 C 1300/21

Redaktion beck-aktuell, ew, 14. Dezember 2023.

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