Be­kifft im Dienst: Po­li­zist durf­te ent­las­sen wer­den

Weil er be­kifft zum Dienst an­ge­tre­ten ist, ist ein Po­li­zei­kom­mis­sar nicht mehr trag­bar – und durf­te aus dem Be­am­ten­ver­hält­nis auf Probe ent­las­sen wer­den. Das VG Aa­chen be­jaht durch­grei­fen­de Zwei­fel an sei­ner cha­rak­ter­li­chen Eig­nung für den Po­li­zei­dienst.

Die Kreis­po­li­zei­be­hör­de hatte dem Kom­mis­sar vor­ge­wor­fen, im Mai 2024 unter dem Ein­fluss von Can­na­bis mit sei­nem Pkw zum abend­li­chen Dienst an­ge­tre­ten zu sein. Wei­te­re Er­mitt­lun­gen hät­ten zudem er­ge­ben, dass er be­reits vor der Teil­le­ga­li­sie­rung Can­na­bis kon­su­miert und damit gegen das BtMG ver­sto­ßen habe. Der Po­li­zist war des­we­gen ent­las­sen wor­den – zu Recht, ent­schied das VG Aa­chen und lehn­te den Eil­an­trag des Man­nes gegen seine Ent­las­sung ab (Be­schluss vom 16.12.2024 – 1 L 884/24). 

Allen Be­diens­te­ten und Be­schäf­tig­ten der Po­li­zei sei es un­ter­sagt, unter dem Ein­fluss be­rau­schen­der Mit­tel den Dienst an­zu­tre­ten. Für Po­li­zei­voll­zugs­be­am­te gelte das umso mehr, da sie im Dienst Waf­fen und Dienst­fahr­zeu­ge führ­ten. Gegen die­ses Nüch­tern­heits­ge­bot habe der Po­li­zei­kom­mis­sar ver­sto­ßen und über­dies Bu­ß­geld­vor­schrif­ten des StVG ver­letzt. Mit dem Be­rufs­bild eines Po­li­zei­kom­mis­sars hält das VG das für nicht ver­ein­bar. Das Ver­hal­ten ge­fähr­de das Ver­trau­en der All­ge­mein­heit in die recht­mä­ßi­ge Auf­ga­ben­aus­füh­rung der Po­li­zei. Gegen den Be­schluss des VG kann der Kom­mis­sar Be­schwer­de ein­le­gen.

VG Aachen, Beschluss vom 16.12.2024 - 1 L 884/24

Redaktion beck-aktuell, bw, 16. Dezember 2024.

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