Beschwerden von Bankkunden nehmen weiter zu

Steigende Gebühren, Kontosperrungen und Kontokündigungen: Bei der Finanzaufsicht Bafin häufen sich die Beschwerden von Bankkunden. 2022 gab es mit 14.760 Beschwerden gut 19% mehr als im Vorjahr und fast 60% mehr als 2020. "Der Anstieg der Beschwerden ist vor allem auf größere IT-Umstellungen bei einzelnen Kreditinstituten und verbraucherschutzrelevante Gerichtsentscheidungen zurückzuführen", erklärte die Bafin.

Beschwerden betreffen vor allem steigende Gebühren und Kontoprobleme

Die Bafin zählte 9.409 Beschwerden im Jahr 2020, 12.383 in 2021 und 14.760 in 2022. Bankkunden beschwerten sich nach Angaben der Bafin vor allem wegen steigender Gebühren für Kontoführung und Zahlungsverkehr (14% der Beschwerden), weil ihnen das Konto gesperrt oder gar gekündigt wurde (13%) oder weil sie Probleme bei der Kontoführung hatten (6%). Auch das Urteil des Bundesgerichtshofs zu Bankgebühren vom April 2021 (BeckRS 2021, 10682) sorgt weiterhin für Ärger.

Weniger Beschwerden über Versicherungen und zu Wertpapiergeschäften

Dagegen sank die Zahl der Beschwerden über Versicherungsunternehmen 2022 zum Vorjahr um weitere 11% auf 6.166. Häufigste Beschwerdegründe hier: Art und Verzögerung der Schadenbearbeitung (28%) und Höhe der Versicherungsleistung (13%). Sogar fast zwei Drittel weniger Probleme wurden der Bafin bei Wertpapiergeschäften angezeigt: Nachdem es ein Jahr zuvor außergewöhnlich viele Beschwerden zu Handelsstörungen bei Online-Brokern gegeben hatte, verringert sich die Zahl der Meldungen in diesem Bereich binnen Jahresfrist von 6.509 auf 2.404 und erreichte damit in etwa wieder das Niveau des Jahres 2020 (2.325 Beschwerden).

Redaktion beck-aktuell, 6. April 2023 (dpa).