Zugewanderte und hierher geflüchtete Menschen seien integraler Teil der Gesellschaft – sie gehöre zu Deutschland, so das Bündnis in seinem "Appell für eine menschenrechtsbasierte und verantwortungsvolle Migrationspolitik". Initiiert wurde dieser vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), von Pro Asyl und vom Paritätischen Gesamtverband.
Nicht Geflüchtete und Zugewanderte spalteten die Gesellschaft spalten, sondern eine Politik, die sich der strukturellen und sozialen Probleme zu lange nicht konsequent angenommen habe. Das verstärke in der Gesellschaft verbreitete Gefühle von Verunsicherung und Überforderung. Geflüchtete allein würden für hohe Belastungen im Zusammenhang mit Migration verantwortlich gemacht, anstatt die tatsächlich sozialen, politischen und finanziellen Ursachen dieser Belastung anzugehen.
In seinem Appel fordert das Bündnis den Schutz der Rechte des Einzelnen, insbesondere des Rechts auf Asyl. Auch sei es wichtig, die Sorgen und Ängste der Menschen ernst zu nehmen, ohne sie weiter zu befeuern. Die nächste Bundesregierung solle die Integration aller Menschen fördern, so das Bündnis. Dafür seien auch weitere Investitionen in Integrationsstrukturen notwendig. Im Koalitionsvertrag seien bereits wichtige Schritte unternommen worden, um Hürden für Qualifikationen und Arbeitsaufnahme abzubauen, aber es brauche darüber hinaus einen konsequenten Abbau der Arbeitsverbote für alle Geflüchteten.
In ihrer Erklärung fordern die Unterzeichner auch eine solidarische Verantwortungsteilung im internationalen Flüchtlingsschutz, statt die Verantwortung auf Drittstaaten abzuwälzen. Insgesamt haben 293 Organisationen und Verbände das Schreiben unterzeichnet – darunter auch: der Deutsche Anwaltsverein e.V. (DAV), die Diakonie Deutschland, Jugendliche ohne Grenzen sowie der Kinderschutzbund.