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Digitaler Jura-Tutor

Von RDi-Redaktion,
In dieser Ausgabe unserer Rubrik Tech & Tools wird Jurafuchs vorgestellt, eine eLearning-Plattform für Jurastudierende und Rechtsreferendare.

Welches Problem löst Jurafuchs? 

Die viele Jahre dauernde juristische Ausbildung mit den beiden Staatsexamen gehört wohl mit zu den anspruchsvollsten

Studiengängen, die es in Deutschland gibt.

Das eigentliche Lernen findet traditionell zuerst in regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen statt, in denen  Professoren, Privatdozenten oder wissenschaftliche Mitarbeiter versuchen, den Stoff zu vermitteln. Der Begriff der Vorlesung stammt im Übrigen aus der Frühzeit der Universitäten im Mittelalter, in der Bücher Luxusgegenstände waren. Die Vorlesung bestand damals hauptsächlich darin, dass die Dozenten den Studierenden eigene oder fremde Texte vorlasen und kommentierten. Wie viel sich an dieser didaktischen Methode in den letzten Jahrhunderten geändert hat, hängt in der Regel vom Dozenten ab. Unter dem Strich ist es auf jeden Fall eher eine passive Lernmethode. Zudem sind die Studierenden an den Vorlesungsplan gebunden und müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Darüber hinaus steht eine umfassende Auswahl an Lehrbüchern, Skripten und sonstigen Werken zur Verfügung, um sich eigenständig das notwendige Wissen zu erarbeiten. Das erworbene Wissen ist aber in der Regel eher abstrakt und es gibt keine Verständnis-Kontrolle.

Wie genau funktioniert Jurafuchs?

Jurafuchs ist eine eLearning-Plattform für Jurastudierende und Rechtsreferendare, die im Internet-Browser läuft oder

über entsprechende Apps genutzt werden kann.

Die Nutzenden können sich das relevante Wissen dort im gewünschten Umfang systematisch in beherrschbaren Einzelaspekten nach und nach interaktiv erarbeiten, ganz gleich wo und wann. Es steht grundsätzlich das gesamte relevante Wissen für beide Staatsexamen zur Verfügung. Lediglich beim Landesrecht gibt es noch kleinere Lücken, die aber gerade geschlossen werden. Neben erwartbaren Zusatzinhalten und -Funktionen, wie Definitionen, Prüfungsschemata und einem Forum, gibt es auch eine ganze Reihe von Besonderheiten. Ein Gamification-Element namens Lern-“Streak“ belohnt beispielsweise das tägliche Lernen und listet die Nutzenden, die am kontinuierlichsten lernen, in einer Bestenliste auf. Der AI-Assistent Foxxy kann zudem die ausformulierten Antworten der Nutzenden individuell bewerten und im Einzelnen erklären, was falsch war oder vergessen wurde.


Jurafuchs hat aktuell bereits zirka 13.000 aktive Nutzende. Neben einzelnen Privatkunden wird Jurafuchs auch teilweise direkt von Universitäten eingekauft, um es den Studierenden zur Verfügung zu stellen. Zudem buchen auch immer mehr Kanzleien das Angebot von Jurafuchs, um es unter anderem den Rechtsreferendaren zur Verfügung zu stellen.

Wer steht hinter Jurafuchs?

Jurafuchs wird von der im Jahr 2018 gegründeten Go Legal GmbH aus Berlin betrieben. Geschäftsführer ist Christian Leupold-Wendling, der früher Rechtsanwalt bei Hengeler Müller war. Zuständig für den Inhalt von Jurafuchs ist der Chefredakteur Wendelin Neubert, der davor als Rechtsanwalt bei Noerr tätig war. 

Was kostet Jurafuchs?

Jurafuchs ist ein kostenpflichtiges Angebot. Es gibt aktuell drei Modelle: bei einer monatlichen Abbuchung werden 12,99 Euro fällig und bei einem Abonnement für ein ganzes Jahr zahlt man 95,99 Euro. Zudem gibt es noch den lebenslangen Zugang für 399,99 Euro.

Was sind die Konkurrenten?

Andere Lernplattformen im Internet für juristisches Wissen sind beispielsweise Jura Online (Jura Online C.S.Q.N. GmbH) und Juracademy (examio GmbH) oder Lecturio (Lecturio GmbH). Alle diese Online-Angebote sind ebenfalls kostenpflichtig.

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