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Legal Copilot

Von RDi-Redaktion,
In der Rubrik Tech & Tools stellen wir dieses Mal die Rechts-KI „Noxtua“ vor, ein unabhängiges und juristisches KI-Sprachmodell aus Deutschland.

Welches Problem löst Noxtua?

Es kostet Zeit und Mühe umfangreiche Rechtstexte zu durchdringen, sich den Inhalt zu erarbeiten und die konkreten Stellen zu finden, die einen etwa als Rechtsanwältin oder Unternehmensjuristen interessieren. Wer zum Beispiel den ursprünglichen Entwurf der EU-Kommission zum AI Act geöffnet hat, sah sich 120 Seiten Text mit mehr als 43.000 Wörtern ausgesetzt. Da musste man erst einmal die Brille putzen und sich frischen Kaffee holen, bevor er oder sie sich mit einem erheblichen Zeiteinsatz durch die Seiten arbeiten konnte. 

Wie genau funktioniert Noxtua?

Noxtua ist ein Legal Chatbot, der über einen Internetbrowser auf jedem digitalen Endgerät verwendet werden kann. Die Nutzenden können mit Noxtua Fragen an rechtliche Dokumente stellen, diese analysieren, diese umformulieren sowie Zusammenfassungen schreiben lassen.

Noxtua kann in verschiedenen Sprachen verwendet werden. Der aktuelle Fokus liegt auf Deutsch und Englisch. Weitere Sprachen werden bereits getestet.

Noxtua basiert auf einem selbsterstellten Sprachmodell und nicht, wie andere Chatbots, auf Sprachmodellen aus den USA. Die Datenverarbeitung erfolgt zudem auf Servern in Deutschland und ohne Beteiligung von Nicht-EUDienstleistern. Noxtua ist somit die erste souveräne und europäische Legal-AI mit eigenem Sprachmodell. Dies soll die hohen Ansprüche an die Vertraulichkeit im Umgang mit Mandantendaten sicherstellen und die gesetzlichen Bestimmungen zum Datenschutz und für Berufsgeheimnisträger erfüllen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Wer beispielsweise den Entwurf des AI Acts nicht in Gänze selbst lesen möchte, kann die PDF-Datei bei Noxtua hochladen, sich den Text zusammenfassen lassen und gezielt Fragen stellen. Oder man ist vielleicht auf ein interessantes Gerichtsurteil gestoßen, über das man den Mandanten informieren möchte und lässt sich von Noxtua die Entscheidung auf Knopfdruck zusammenfassen. Weitere Funktionen sind in Planung, zum Beispiel standardisierte Workflows, die repetitive Arbeitsprozesse, wie die Analyse von Verträgen, durch Automation strukturieren und vereinfachen.

Wer steht hinter Noxtua?

Noxtua wird von dem Berliner KI-Startup Xayn betrieben und wurde in Kooperation mit der internationalen Wirtschaftskanzlei CMS in Deutschland entwickelt. Xayn selbst begann als Forschungsprojekt von Dr. Leif-Nissen Lundbæk und Professor Michael Huth an der University of Oxford und dem Imperial College London. Im Jahr 2017 gründeten beide das Berliner Tech-Unternehmen, das zu mehr als einem Drittel aus promovierten Wissenschaftlern besteht. CMS ist eine internationale Kanzlei auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts und hat das Sprachmodell von Noxtua mit rechtlicher Expertise, hochwertigen Daten und viel Detailarbeit trainiert.

Was kostet Noxtua?

Noxtua wird in verschiedenen Tarifen angeboten, abhängig von den jeweiligen Bedürfnissen der Kunden. Je nach Nutzungsvolumen startet dies bei weniger als 100 EUR pro Nutzer und Monat.

Wer sind die Konkurrenten?

Die internationale Wirtschaftskanzlei Allen & Overy nutzt den AI-Chatbot Harvey und die internationale Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells hat mit CRAIG ebenfalls einen AIChatbot entwickelt. Beide basieren aktuell auf den Sprachmodellen von OpenAI.

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