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Übersetzungen made in Germany

Von RDi-Redaktion,
DeepL aus Köln wird inzwischen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet. Der Onlinedienst für die maschinelle Übersetzung von Textbausteinen und ganzen Dokumenten ist auch in der juristischen Praxis ein nützliches Tool.

Welches Problem löst DeepL?

Die Rechtssprache in Deutschland ist Deutsch. Dies bedeutet, dass die Ausbildung an den Universitäten sowie die Verhandlungen vor Gericht und eigentlich auch alles andere grundsätzlich auf Deutsch stattfindet. Trotzdem spielen andere Sprachen – vor allem natürlich Englisch – eine wichtige Rolle. Bei der Sachverhaltsermittlung müssen in der Praxis oft fremdsprachige Texte gesichtet werden. Zudem findet die Korrespondenz unter anderem bei internationalen Mandanten und bei ausländischen Personen oder Unternehmen auf der Gegenseite oftmals ebenfalls auf Englisch statt. Schließlich werden auch immer mehr Verträge in englischer Sprache verfasst, damit alle Beteiligten verstehen, was darin steht.

Das Problem ist, dass vertiefte Kenntnisse der englischen Sprache nicht immer bei allen Akteuren auf dem Rechtsmarkt in ausreichendem Maße vorhanden sind. Schließlich ist es auch manchmal schlicht von der Masse der Texte her zu viel oder man hat – wie so oft – eigentlich nicht die Zeit dafür.

Wie genau funktioniert DeepL?

DeepL bietet eine automatische Übersetzung von Texten und ganzen Dokumenten auf Knopfdruck in aktuell 31 Sprachen an. Das Angebot wird durch neuronale Netze ermöglicht, die mittels einer großen Menge von frei verfügbaren Sprachübersetzungen – unter anderem durch Dokumente der Europäischen Union – trainiert wurden. Das Angebot ist sowohl im Webbrowser als auch über die entsprechenden Apps für iOS und Android nutzbar. Auch DeepL für Windows wird mittlerweile angeboten. Neben der Eingabe von Textbausteinen in das Eingabefeld können auch ganze Dokumente hochgeladen werden. Unterstützt werden aktuell PDF, Word-, PowerPoint- und Text-Dateien. DeepL übersetzt dann nicht nur den Text, sondern übernimmt auch die Formatierung.

Was kostet DeepL?

DeepL kann – in beschränktem Umfang – kostenlos verwendet werden. Es gibt aber auch das kostenpflichtige Angebot DeepL Pro. DeepL Pro richtet sich vor allem an Unternehmen. Übersetzte Texte werden im Gegensatz zur kostenlosen Version nicht gespeichert und die Beschränkung der Textlänge fällt weg. Die Kosten pro Monat und pro Nutzer reichen von unter 10 EUR bis knapp 50 EUR, unter anderem abhängig von der Anzahl der Texte und Dokumente, die pro Monat übersetzt werden können.

Wer steht hinter DeepL?

Der erste DeepL Translator wurde ab 2016 innerhalb der Linguee GmbH von einem Team um Dr. Jarosław Kutyłowski entwickelt. Mittlerweile wird DeepL von der dafür gegründeten DeepL SE aus Köln betrieben. Die Bewertung des Unternehmens überschritt im Jahr 2022 die Schwelle von 1 Mrd. US-Dollar. DeepL zählt damit zu den wenigen deutschen „Einhörnern“.

Wer sind die Konkurrenten?

Ein großer Konkurrent von DeepL ist Google Translate. Google Translate ist ein Online-Dienst von Google, der ebenfalls Wörter, Texte und Webseiten maschinell übersetzt. Eingeführt wurde der Dienst im Jahr 2006. Mittlerweile unterstützt Google Translate insgesamt über 130 Sprachen.

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