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Strukturierung digitalisierter Schriften

Von RDi-Redaktion,
In der Rubrik Tech & Tools werden Anwendungen vorgestellt, die den juristischen Alltag vereinfachen, ergänzen oder in sonstiger Weise verbessern können. Dabei handelt es sich überwiegend, aber nicht ausschließlich, um kommerzielle Angebote. In dieser Ausgabe wird das Tool Snippit vorgestellt, das beim Wissensmanagement unterstützen möchte. Es ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sich digital verfügbare Dokumente strukturieren und so deren Inhalte aufbereiten lassen.

Screenshot_RDi_11_2022_TechTools_WEBWelches Problem löst Snippit?

Aus verschiedenen Quellen Inhalte für die eigene Arbeit herauszusuchen, kann – vor allem bei einer bestimmten Masse an Dokumenten – sehr aufwändig sein. Snippit hat hierbei beispielhaft die Arbeit der Richterin bei Erstellung einer Relationstabelle zu Zwecken der Sitzungsvorbereitung im Blick. Hier gilt es, häufig eine Vielzahl an umfangreichen Schriftsätzen und weiteren Inhalten wie etwa Sachverständigengutachten auszuwerten und die essentiellen Punkte für sich – samt Fundstellen – zu „konservieren“. Während dies bei papierner Aktenführung trotz aktiver Nutzungspflicht des besonderen elektronischen Anwaltspostfachs für professionelle Einreicherinnen im Ergebnis nur sinnvoll händisch, das heißt unter Zuhilfenahme von Papier und Post-its, erfolgen kann, bieten sich hier bei rein digitaler Aktenführung naturgemäß eine Vielzahl effizienterer Möglichkeiten. Hier setzt Snippit mit seiner Lösung zur Optimierung des eigenen Wissensmanagements an. Es wird mit dem eingängigen Spruch beworben: „Jeden Schriftsatz nur einmal lesen.“

Wie funktioniert die Software?

Neben Dokumenten im PDF-Format (mithin vordringlich Schriftsätze) lassen sich mittels Browser-Erweiterung (Google Chrome) auch Inhalte von Webseiten auswerten und weiterverarbeiten. Beim Lesen werden relevante Inhalte von der Nutzerin markiert und lassen sich so in einem nächsten Schritt in einem eigenen übersichtlichen Dokument strukturieren. Neben der Möglichkeit der Freigabe für Kolleginnen zu Zwecken des Co-Workings (etwa in einem Kollegialgericht) lässt sich auch eine interaktive digitale Relationstabelle erstellen. Das Tool kann derzeit Cloud basiert sowohl auf dem Desktop als auch dem Tablet genutzt werden.

An wen richtet sich Snippit?

Neben Anwendungsfällen in der Rechtspraxis und der Rechtswissenschaft richtet sich die Software auch an andere Berufsgruppen wie etwa an Wissenschaftlerinnen und Unternehmensberaterinnen.

Wer steht dahinter?

„Aus der Justiz für die Justiz“ – Der Vorsitzende Richter am Landgericht Berlin Jörg Tegeder ist Ideengeber und verantwortet die Produktentwicklung von Snippit.

Was kostet es?

Nach den Angaben auf der Homepage wird das Tool nach der Testphase 18 EUR monatlich (zzgl. MwSt.) im Einsteigerpaket pro Nutzer kosten. Beta-Tester, die die Software weiter nutzen möchten, zahlen 25 % weniger im ersten Vertragsjahr. Die Vertragslaufzeit beträgt zwölf Monate, sie wird automatisch um diesen Zeitraum verlängert, sofern nicht spätestens vier Wochen zum Laufzeitende eine Kündigung eingeht.

Wer sind die Konkurrenten?

Die Software wird als „Tool für die E-Akte“ beworben. In den Ländern sind unterschiedliche E-Akten-Systeme im Einsatz. Je nach System können darin bestimmte Funktionen von Snippit jedenfalls bereits integriert sein. Daneben konkurriert das Tool mit einer Vielzahl von Anbietern für Dokumentenanalyse-Software, die jedoch bei der Entwicklung vorwiegend Rechtsanwaltskanzleien und Rechtsabteilungen im Blick hatten.

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