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Selbstgemachte Dokumentenautomation

Von RDi-Redaktion, Autorenbeschreibung
In der Rubrik Tech & Tools werden Anwendungen vorgestellt, die den beruflichen Alltag vereinfachen, ergänzen oder in sonstiger Weise verbessern können. Dabei handelt es sich überwiegend um kommerzielle Angebote, die bei Bedarf getestet und am Markt eingekauft werden können. In dieser Ausgabe: Lawlift.
Lawlift ist sowohl der Name des deutschen Unternehmens mit Sitz in Berlin als auch des Programms, welches ohne Programmierkenntnisse vorauszusetzen die Erstellung von Dokumenten automatisieren kann.

Welches Problem löst Lawlift?

Der wesentliche Bestandteil des Arbeitsalltags eines Juristen besteht aus der Erstellung von Dokumenten. Anschreiben, Schriftsätze oder Verträge sind natürlich inhaltlich sehr unterschiedlich, aber im Ergebnis sind es durch die Brille der zu erstellenden Arbeitsprodukte betrachtet immer einfach nur Textdokumente, die dann auf DIN A4 ausgedruckt oder per E-Mail oder beA durch die Bundesrepublik gesendet werden. Juristen bauen keine Häuser, bestellen keine Felder und entwickeln keine Autos; Juristen produzieren Texte.

Die bisherige technologische Entwicklung zur Erstellung von Texten ging von der Schreibfeder und dem Tintenfüller über die Schreibmaschine hin zu nun in Büros allgegenwärtigen Textverarbeitungsprogrammen. Bei diesen Textverarbeitungsprogrammen muss jeder Buchstabe grundsätzlich über die gleiche Tastaturanordnung einzeln eingetippt werden, die schon bei der Schreibmaschine zum Einsatz kam (auch dieser Text ist so entstanden). Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit einzelne Textbausteine zu kopieren und an anderer Stelle oder in anderen Dokumenten einzufügen. Schließlich verbreitet sich auch immer mehr die Verwendung von entsprechender Diktiersoftware. Die letztgenannten Vorgehensweisen können die Erstellung von Textdokumenten beschleunigen, sind aber häufig fehleranfällig und bedürfen daher regelmäßig der manuellen Nachbearbeitung.

Vor diesem Hintergrund liegt es nahe, die Erstellung von rechtlichen Dokumenten weiter zu automatisieren. Dies gilt insbesondere für Texte, deren Aufbau formalisiert ist, deren Inhalt an mehreren Stellen von der gleichen Eingabe abhängt und die regelmäßig wieder und wieder erstellt werden müssen.

Wie genau funktioniert Lawlift?

RDi_03_2021_Tech_Tools_Screenshot_WEBMit Lawlift können die Nutzer die Erstellung von Dokumenten automatisieren und damit im Ergebnis nicht nur Zeit sparen, sondern auch die Qualitätssicherung verbessern.

Das Tool ermöglicht es den Nutzern, selbst Vorlagen für bestimmte Dokumente vorzubereiten, und zwar ohne das Programmieren beherrschen zu müssen. Die jeweiligen Nutzer behalten dadurch die volle Kontrolle über den Automatisierungsprozess. Da die Verwendung keine speziellen Fähigkeiten voraussetzt und die Benutzeroberfläche intuitiv gestaltet ist, kann der Einsatz von Lawlift im Unternehmen, in der Kanzlei oder in der Justiz grundsätzlich flächendeckend in allen Abteilungen ausgerollt werden, in denen Texte erstellt werden müssen.

Der Ersteller von Vorlagen kann im Editor einen Fragenkatalog erstellen und Klauseln oder sonstige Textbausteine hinterlegen. Diese werden mit Regeln verknüpft und fertig ist die Textvorlage, die bei Bedarf immer wieder verwendet kann. Aus der Vorlage können innerhalb kurzer Zeit jeweils neue Dokumente erstellt werden, die entsprechend der jeweiligen Eingaben individuell angepasst sind.

Wer steht hinter Lawlift?

Das Unternehmen Lawlift wurde 2015 in Berlin von den beiden Anwälten Dr. Konstantin Bertram und Dr. Steffen Bunnenberg gegründet.

Was kostet Lawlift?

Die Standardlizenz kostet 79 Euro pro aktivem Nutzer pro Monat. Es gibt aber auch andere Lizenzpakete.

Wer sind die Konkurrenten?

Auf dem Markt der Dokumentenautomation sind international vor allem Contract Express von Thomson Reuters sowie HotDocs von AbacusNext die Wettbewerber von Lawlift.

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