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RDi-Redaktion | Feb 16, 2024
In dieser Ausgabe werden die Chatbots von Legal OS vorgestellt, die unter anderem Rechtsabteilungen von Unternehmen dabei helfen, rechtliche Anfragen aus den Fachabteilungen automatisiert zu beantworten.
Welches Problem lösen die Chatbots von Legal OS?
Es gehört nicht zu den schönsten Seiten des Lebens die gleichen Fragen immer und immer wieder zu beantworten. Das gilt neben dem Privatleben – Gruß an alle Eltern – natürlich auch für die Arbeitswelt.
Auch in Rechtsabteilungen werden jeden Tag wertvolle Ressourcen dadurch gebunden, dass man anderen Mitarbeitenden aus dem Unternehmen zum wiederholten Male erklären muss, wie Verträge funktionieren, welche Versprechungen man den Kunden nicht machen darf, warum das Datenschutzrecht keine unverbindliche Empfehlung des Gesetzgebers ist und weshalb das neue Marketing- Konzept offensichtlich gegen das geltende Recht verstößt.
Um die entsprechenden Prozesse zu verbessern, gibt es in manchen Unternehmen bestimmte – mittlerweile oft virtuelle – Sprechstunden zu bestimmten rechtlichen Themen, um die Anfragen zu bündeln. Andere Unternehmen haben abstrakte Guidelines geschrieben, an die sich die Fachabteilungen halten sollen, und diese Guidelines werden dann allerdings als PDF-Datei ins Intranet des Unternehmens gestellt. Aber ob diese Guidelines dann ernsthaft gelesen werden, ist eine andere Frage. Im Zweifel wird doch wieder die Rechtsabteilung angeschrieben und nachgefragt.
Wie genau funktionieren die Chatbots von Legal OS?
Die Chatbots von Legal OS ermöglichen es, wiederkehrende Anfragen aus dem Unternehmen automatisiert, möglichst spezifisch und in Echtzeit zu beantworten. Im ersten Schritt müssen dafür die bestehenden Policies, Guidelines, Playbooks und FAQs auf die Plattform von Legal OS hochgeladen werden. Basierend auf diesen Inhalten wird dann ein eigener Chatbot erstellt. Im Anschluss kann der eigene Chatbot eingesetzt und unter anderem dort integriert werden, wo die Mitarbeitenden sowieso sind: bei Slack, bei MS Teams oder bei Outlook.
Dies bedeutet, dass die Mitarbeitenden bei rechtlichen Fragen einfach direkt den Chatbot anschreiben können und unmittelbar eine Antwort erhalten. Das bedeutet: Kein Warten mehr und kein Heraussuchen von passenden Guidelines.
Der Chatbot greift für die Antworten lediglich auf die bereitgestellten Inhalte und nicht auf das Internet oder andere Quellen zu – und wenn der Chatbot keine passende Antwort in den zugewiesenen Inhalten findet, dann sagt er das auch.
Dies entlastet die Rechtsabteilung. Dennoch hat sie nach wie vor die Kontrolle, da alle Chats eingesehen werden können. Das ermöglicht der Rechtsabteilung einzugreifen, wenn es notwendig werden sollte. Zudem können die vorbereiteten Antworten nachgebessert werden, wenn sich herausstellt, dass bestimmte Formulierungen unpräzise oder missverständlich waren.
Wer steht hinter Legal OS?
Die Legal OS GmbH wurde 2019 gegründet und hat den Sitz in Berlin. Geschäftsführer sind Lilian Breidenbach, Charlotte Kufus und Jacob Jones.
Was kostet ein Chatbot von Legal OS?
Die Preisgestaltung ist nutzungsbasiert. Das kleinste Paket startet bei 1.500 Euro pro Monat und umfasst die Integration des Chatbots, bis zu 500 Anfragen pro Monat und eine unlimitierte Anzahl von Nutzern.
Wer sind die Konkurrenten?
Mit Power Virtual Agents von Microsoft können unter anderem auch Chatbots über eine grafische Oberfläche bei MS Teams veröffentlicht werden.