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NVwZ Nachrichten

Anonymisierung von Urteilen: Baden-Württemberg und Hessen starten KI-Projekt

Von Redaktion beck-aktuell | Sep 07, 2023
Bevor ge­richt­li­che Ent­schei­dun­gen ver­öf­fent­licht wer­den, müs­sen sie an­ony­mi­siert wer­den, um Per­sön­lich­keits­rech­te zu wah­ren. Baden-Würt­tem­berg und Hes­sen haben dazu ge­mein­sam ein KI-Tool ent­wi­ckelt, das im nächs­ten Jahr an den Ge­rich­ten er­probt wer­den soll.

Laut hessischem Justizministerium liegt das Tool "JANO" zurzeit als Prototyp vor und soll noch ausgebaut werden. Es durchforste Entscheidungen nach personenbezogenen Daten und schlage Treffer zur Anonymisierung vor. Justizmitarbeiter prüften die Vorschläge dann und gäben sie frei.

Weitere KI-Tools: OLGA, Codefy und Frauke

In beiden Ländern werden bereits KI-Tools an Gerichten eingesetzt oder laufen als Pilotprojekte: in Baden-Württemberg "OLGA" für Dieselverfahren am Oberlandesgericht Stuttgart und "Codefy" zur Strukturierung von Dokumenten am Landgericht Hechingen. In Hessen gibt es Projekte unter anderem am Justizstandort Frankfurt: "Frauke" (Frankfurter Urteils-Konfigurator Elektronisch) zur Assistenz bei der Urteilsfindung und "Codefy.

Bei der Entwicklung weiterer KI-Anwendungen könne "JANO" mit den Trainingsdaten helfen, die bei der Nutzung des Tools gewonnen werden, so das Ministerium.

Weiterführende Links

Aus der Datenbank beck-online

Heetkamp/Schlicht, Digitalisierungsprozesse: Einsatzmöglichkeiten und Grenzen für Künstliche Intelligenz in der Justiz, LTZ 2023, 177

Hundertmark/Meller-Hannich, Digitale Verfahrensstrukturierung in Massenverfahren, RDi 2023, 317

Yuan, Justiz GPT: Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes generativer Sprachmodelle bei gerichtlichen Entscheidungen, LTZ 2023, 195

NRW und Bayern, "ChatGPT-Analogon" für die Justiz, MMR-Aktuell 2023, 457903

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