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Erfahrungsbericht JA 5/2020

Von Ayla Sommer, JA-Redaktion, München | Apr 22, 2020

Ich sehe was, was du nicht siehst – Disputation per Videokonferenz

Wenn Universitäten wegen der Covid19-Pandemie geschlossen sind, müssen kreative Lösungen her. Man hört von Video-teaching oder Prüfungen per Videokonferenz. In meinem Fall war das Programm »Zoom« das Mittel der Wahl.

Die mündliche Prüfung meines Promotionsverfahrens stand unmittelbar bevor, als das neue Corona-Virus mir und meinen Plänen einen Strich durch die Rechnung machte. Eigentlich war geplant, die Prüfung in Zürich zu absolvieren, da ich über ein rechtsvergleichendes Thema geschrieben hatte und meine Co-Referentin in Zürich arbeitet. Ich hatte mich schon lange auf die Reise gefreut und auf die Prüfung vorbereitet. Aber dann kamen die Reisebeschränkungen. Und die Schließungen der Universitäten sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. Präsenzprüfungen waren ab sofort nicht mehr möglich. Was hieß das für meine Prüfung? Ich hatte knapp sechs Jahre auf diesen Tag hingearbeitet und jetzt sollte der Termin sich auf unbestimmte Zeit verschieben? Keine schöne Vorstellung. Zum Glück waren meine Gutachter und schließlich auch die Universität zu Köln damit einverstanden, dass die Prüfung per Videokonferenz stattfinden durfte. Der Termin konnte also stattfinden. Hurra! Aber wie funktioniert eine Prüfung durch die Laptopkamera? Damit an dem großen Tag nichts schief geht, testeten mein Doktorvater und ich einige Mal die Funktionen von Zoom und die Möglichkeiten, die wir hatten. Der Probelauf lief gut, also stand der Prüfung nichts mehr im Wege.

Und somit wurde mein Wohnzimmer am 25.3.2020 zu einem Prüfungsraum umfunktioniert. Der Ablauf war identisch zu einer Prüfung in den Räumen der Universität. Erst der Vortrag des Prüflings, dann die Fragen der Prüfer und dann die Notenberatung. Bei Letzterem wurde ich für kurze Zeit aus der Konferenz ausgeschlossen und dann zur Notenverkündung wieder zugeschaltet. Es klappte alles absolut problemlos.
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Sogar angestoßen wurde am Ende – nur eben an verschiedenen Orten. Sicherlich ist eine Disputation an einem zentralen Ort und – was ja in meinem Fall auch ausfiel – mit einer anschließenden Feier mit Freunden und Familie die schönere Variante. Aber wenn man sich überlegt, dass die Alternative eine endlose Verschiebung des Termins und Ungewissheit bedeutet hätte, bin ich im Nachhinein froh, diesen Weg der Prüfung gewählt zu haben. Besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen.

Das Internet bietet heute enorme Möglichkeiten. Wir sollten uns trauen, mehr davon zu nutzen. Vielleicht hat diese Krise ja auch etwas Gutes: mehr Flexibilität und ein Zuwachs an digitaler Kompetenz dazu.
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Wir möchten nun Sie als unsere Leser fragen: Haben Sie auch Gutes oder Schlechtes im Zusammenhang mit Corona zu berichten? Kreative Lösungen von Dozenten oder Kommilitonen oder totales Chaos? Wie überbrücken Sie die Zeit, in der die Unis geschlossen sind? Hat Corona Sie mitten im Auslandssemester oder in der Wahlstation erwischt? Schreiben Sie uns Ihren Erfahrungsbericht (gerne auch mit Foto)!

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