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18 aus 70


In unserer Serie beantworten Autorinnen und Autoren des Verlags Franz Vahlen 18 aus 70 Fragen und geben dabei sehr viel über sich preis, das über die Angaben in einem klassischen Lebenslauf hinausgeht. Warum gerade 18 aus 70 Fragen? Die Zahlen sind an das Jahr 1870 angelehnt. Das ist das Jahr, in dem der Verlag Franz Vahlen gegründet wurde, der damit im Jahr 2020 sein 150-jähriges Jubiläum feiert.

Für unseren Vahlen-Fragebogen haben wir uns unter anderem den „Proust‘schen Fragebogen“ zum Vorbild genommen. Ursprünglich ist dieser ein beliebtes Gesellschaftsspiel, das einen fast unendlichen Spielraum von Antwortmöglichkeiten gibt: Die Person kann alles über sich preisgeben oder ein Rätsel bleiben. Gedacht ist es als ein Spiel, ein launiger Zeitvertreib, um einen kurzen persönlichen Blick hinter den offiziellen Autorenlebenslauf zu werfen und unsere Autorinnen und Autoren etwas näher kennenzulernen.

Aus 70 Fragen wählen wir für jeden Teilnehmer zufällig 18 Fragen aus. Von diesen können die Autorinnen und Autoren insgesamt fünf Fragen mit solchen aus dem Pool der übrigen 52 Fragen austauschen. Den vollständigen Fragenkatalog finden Sie hier.

 

18 aus 70 Fragen Vahlen Jura - JA 9/2020

Von Dr. Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu | Aug 21, 2020
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Dr. Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu

In dieser Ausgabe stellen wir ein weiteres Beiratsmitglied der JA vor: Herrn Dr. Mustafa Temmuz Oğlakcıoğlu. Er ist Akademischer Rat a.Z. am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und derzeit Lehrstuhlvertreter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsinformatik der Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Vielen unserer Leser ist Herr Dr. Oğlakcıoğlu als Regelmäßiger Verfasser von JA-Beiträgen bekannt (zuletzt: »Die Karten in meiner Brieftasche«, JA 2018, 279 ff., 338 ff., 428 ff.). Vor allem publiziert er aber zum Betäubungsmittelstrafrecht, über dessen Allgemeinen Teil er auch seine Dissertation verfasst hat, die 2014 mit dem Promotionspreis des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Staedtler-Promotionspreis ausgezeichnet worden ist.

1. Was haben Sie im Studium fürs Leben gelernt?

Ich habe gelernt, dass das Lernen von Dingen mir Genuss bereitet, vor allem weil ich sie im Anschluss lehren, mithin weitergeben kann. Spaß am Lernen ist meines Erachtens eines der Hauptrezepte für ein erfülltes Leben.

 

14. Welches Buch würde niemand in Ihrer Bibliothek erwarten?

Das ist eine schöne Frage, aber die wenigsten Menschen machen sich heutzutage Vorstellungen von der Bibliothek anderer. Diejenigen, die es tun, wären wohl über meine Judith-Butler-Kollektion erstaunt, die gleich neben meiner Marvel/DC/Vertigo-Comicsammlung steht.

 

17. Was für eine Art Leser waren Sie als Kind?

Ich habe Lexika gelesen, weil wir überwiegend türkische Bücher zu Hause hatten; seitdem bin ich Flaggen-Spezialist (und ja … ich weiß, wie die Flagge von Nepal aussieht).

 

20. Ihr Lieblingskomponist?

Claude Debussy … nichts ist musikalischer als ein Sonnenuntergang.

 

25. Ihr Lieblingshotel?

Das ist echt schwer, weil es meist nicht das Hotel selbst ist, das es zum Liebling macht, sondern die Erinnerungen, die man mit dem Hotel verbindet. Ich bin hin- und hergerissen zwischen The Gentleman of Verona (mein erster Freiluftoper-Besuch) und dem THE DEAN in Dublin, ein unglaublich stylisches Hotel mit zahlreichen Details … THE DEAN gewinnt knapp, weil es einen Plattenspieler im Zimmer gab!

 

28. Welche Redewendung strapazieren Sie über?

(Wohl auch wegen meines akademischen Lehrers:) Alle lateinischen Redewendungen, die Juristen noch nicht überstrapaziert haben: a priori, prima vista, cum grano salis, sublim etc.

 

36. Was würde niemand von Ihnen vermuten?

Dass ich einmal Handball beim 1. FCN gespielt habe.

 

37. Ihr Lieblingsgetränk?

Zurzeit der Earl Grey Mar«tea«ni: Fünf-Uhr-Tee meets Happy Hour: Man infusioniert Gin mit Earl Grey, gibt ein bisschen Rohrzuckersirup, Limettensaft und Eiweiß hinzu, und schon hat man den Signature-Cocktail des Jahres 2018.

 

40. Mit wem würden Sie gern für einen Tag den Platz tauschen?

Mit Alvaro Morte, dem Schauspieler, der den Professor in der Netflix-Serie »Haus des Geldes« spielt. Oder mit jedem anderen Schauspieler, der in einer unnötig gehypten Serie die Hauptrolle innehat.

 

42. Gibt es einen Denker, der Sie begleitet?

Heute John Searle, gestern noch Habermas und morgen vielleicht de Beauvoir. Da ich die Philosophie erst relativ spät für mich entdeckt habe, bin ich umtriebig was das angeht.

 

43. Was inspiriert Sie?

Selbstaufgabe, Empathie und bedingungslose Hilfsbereitschaft.

 

45. Woran zweifeln Sie am meisten?

An Altauflagen.

 

46. In welchem Jahrhundert hätten Sie gern gelebt?

Im 18. Jahrhundert.

 

50. Was ist für Sie das größte Unglück?

Der Verlust von Familienmitgliedern und Nahestehenden.

 

57. Ihr/e Lieblings-Jurist/in?

Jeder weiß, wer mein Lieblingsjurist ist. Meine Lieblingsjuristin ist Frau Prof. Dr. Ingeborg Puppe.

 

59. Was halten Sie vom E-Examen?

Antworten hierauf stehen in Relation zum Nicht-E-Examen, das ich allerdings auch für verbesserungswürdig halte. Losgelöst hiervon kann man durchaus darüber nachdenken, da es das Lösen der Prüfungsaufgaben in einer gewohnten Umgebung ermöglicht.

 

64. Süß oder salzig?

Die Kombination, zB Honig-Salz-Mandel oder Salted-Caramel … OMG.

 

65. Wenn Sie nicht Rechtswissenschaft studiert hätten, was hätten Sie dann studiert?

Wohl wiederum etwas Geisteswissenschaftliches … Soziologie? Politikwissenschaft oder Geschichte.

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