WP/StB Dr. Jens W. Brune und Dr. Benita Hayn
IRZ, Heft 11, November 2023, S. 472
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA) hat am 25. Oktober 2023 die gemeinsamen europäischen Prüfungsschwerpunkte für Enforcementprüfungen der nationalen Rechnungslegungsdurchsetzungsinstitutionen veröffentlicht.
Die zusammen mit den europäischen nationalen Enforcern – wie der BaFin in Deutschland – identifizierten Themen der Finanzberichterstattung sollten die kapitalmarktorientierten Unternehmen und ihre Abschlussprüfer bei der Erstellung und Prüfung ihrer IFRS-Abschlüsse für 2023 besonders berücksichtigen. Hinsichtlich der Finanzberichterstattung werden in der Veröffentlichung aufgrund ihrer erstmaligen Anwendung die Schwerpunkte Versicherungsverträge (IFRS 17) sowie Änderungen an IAS 12: Internationale Steuerreform – Säule-2-Modellregeln genannt. Darüber hinaus liegt ein besonderes Augenmerk (weiterhin) auf klimabezogenen Themen und dem makroökonomischen Umfeld, insbesondere in Bezug auf Refinanzierungen und andere finanzielle Risiken sowie Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert und diesbezügliche Angaben. Im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt der Fokus auf den Vorbereitungen der Unternehmen im Hinblick auf das Inkrafttreten der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD-Richtlinie) und der Empfehlung der EU-Kommission zur Übergangsfinanzierung vom 27. Juni 2023. Des Weiteren stehen hier Angaben im Zusammenhang mit Artikel 8 der Taxonomieverordnung sowie zu klimabezogenen Zielen, Maßnahmen und Fortschritten und Scope 3-Emissionen im Fokus. Abschließend erinnert die ESMA an ihre Vorgaben zur Identifikation und konsistenten Verwendung alternativer Leistungskennzahlen (APM) und das European Single Electronic Format (ESEF) block tagging. Ein Dokument mit den Erläuterungen der Prüfungsschwerpunkte steht auf der Website der ESMA zum Download zur Verfügung (www.esma.europa.eu).