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Erweiterter Kapitalzugang für junge, innovative Technologie-Unternehmen

Dr. Hans-Jürgen Hillmer

 

Der im Rahmen des sog. Zukunftsfonds eröffnete Kapitalzugang für junge, innovative Technologie-Unternehmen soll erweitert werden. Damit sollen insbesondere Start-ups noch stärker gefördert werden. Zudem sollen bestehende Kooperationen mit institutionellen Investoren vertieft und junge Start-ups beim sog. Impact Investing (Projekte mit positiver sozialer oder ökologischer Wirkung) unterstützt werden.


 

Praxis-Info!

 

Hintergrund

Im Rahmen der Erweiterung des Kapitalzugangs für Start-up-Firmen sind weitere 1,75 Mrd. € aus dem Zukunftsfonds (siehe hier) und dem ERP-Sondervermögen für Technologie- und Innovationsentwicklungen in Deutschland bereitgestellt worden. Dies wurde im Rahmen einer gemeinsamen Pressemitteilung des BMF und des BMWi am 7.2.2024 bekannt gegeben. Insbesondere sollen Start-ups, die z.B. in Künstliche Intelligenz, Klima-, Quanten- oder Biotechnologie investieren, noch stärker gefördert werden. Die Bundesregierung hat hierfür 1,6 Mrd. € aus dem Zukunftsfonds sowie 150 Mio.€ aus dem ERP-Sondervermögen freigegeben.

 

 

Konkrete Maßnahmen

Die Mittel sollen wie folgt investiert werden:

(1) 850 Mio. € soll KfW Capital gemeinsam mit privaten Venture Capital-Fonds für Direktinvestitionen in junge Start-ups in innovativen Technologiebereichen einsetzen. Die Unternehmen sollen auf ihrem kapitalintensiven Wachstumspfad so unterstützt werden, dass sie sich auf dem Weltmarkt behaupten können und den Standort Deutschland zukunftsfest machen.

(2) Bis zu 500 Mio. € sind als deutscher Beitrag zur Stärkung der Exit-Finanzierung (Exit = Austritt aus einem Unternehmen zwecks Neugründung) europäischer Tech-Champions vorgesehen. Gemeinsam mit den europäischen Partnern wird der Aufbau einer europäischen Exit-Initiative unterstützt. Hiermit soll der Grundstein gelegt werden, dass erfolgreiche deutsche und europäische Start-ups für Exits nicht in außereuropäische Märkte ausweichen müssen.

(3) 200 Mio. € sollen KfW Capital für eine Fortsetzung des erfolgreich angelaufenen Wachstumsfonds Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Es gilt das Erfolgsmodell des Wachstumsfonds zu verstetigen und weiteres Kapital institutioneller Anleger zu mobilisieren.

(4) 200 Mio. € sind für Investitionen von KfW Capital in sog. Impact-Venture-Capital-Fonds vorgesehen, die zusätzlich zur finanziellen Rendite auf eine messbare positive, soziale oder ökologische Wirkung abzielen. Hiermit soll das neue Marktsegment des Impact Investing gezielt unterstützt werden.

 

 

Praxishinweise:

  • Die Maßnahmen sind eingebettet in die Initiative „Start-up-Standort stärken“, im Rahmen derer die Rahmenbedingungen für Start-ups und Wachstumsunternehmen in Deutschland verbessert werden sollen. Dazu soll ihnen u.a. der Zugang zum Kapitalmarkt und die Aufnahme von Eigenkapital erleichtert werden. Ergänzend beteiligt sich Deutschland auch auf europäischer Ebene an Initiativen zur Förderung junger Technologieunternehmen für künftige globale Champions.
  • Mit der Ausgestaltung und Entwicklung der einzelnen Finanzierungsmaßnahmen wird nun gestartet. Die sukzessive Einführung der Investitionsförderprodukte soll voraussichtlich bereits zum Jahresende 2024 beginnen. Zur Begründung wird aus dem BMF darauf hingewiesen, dass es mit dem Zukunftsfonds gelungen ist, privates Kapital im erheblichen Umfang zu mobilisieren. Man könne noch mehr Kapital mobilisieren, „wenn wir als Wirtschaftsstandort insgesamt attraktiver werden. Dazu müssen wir insbesondere Fortschritte erzielen beim Abbau von Bürokratie, schneller werden bei Planungs- und Genehmigungsverfahren und attraktiver für Arbeits- und Fachkräfte“. Das werden Finanzmanager in kleinen und mittleren Unternehmen sicher bestätigen können.
  • Der 2021 gestartete „Zukunftsfonds“ („Beteiligungsfonds für Zukunftstechnologien“) mit einem Volumen von 10 Mrd. € trägt über verschiedene Finanzierungsprogramme dazu bei, den Wagniskapitalmarkt und die Finanzierungsbedingungen für innovative, technologieorientierte Start-ups – insbesondere in ihrer Wachstumsphase – nachhaltig zu stärken. Durch seine Co-Investments zusammen mit privaten Anlegern mobilisiert er zusätzlich privates Kapital für Investitionen in wichtige Zukunftstechnologien.
  • Wer sich mit diesen für innovative KMU und Start-ups besonders wichtigen Aspekten der Kapitalaufbringung näher beschäftigen will, erhält auf der BMF-Webseite eine Fülle von weiterführenden Informationen zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten und spezifischen Veranstaltungen.


Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern, Coesfeld

 

 

BC 3/2024

BC20240307

 

 

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