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Überwindung von Datensilos eröffnet Innovations- und Wertschöpfungspotenziale

Dr. Hans-Jürgen Hillmer

Qunis-Day 2025: Aus Daten Wirkung erzeugen

 

Die zunehmend datengetriebene Geschäftswelt stellt Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Daten aus bisherigen Silos zu befreien und so für Innovation und Wertschöpfung nutzbar zu machen. Wie das bei Vorreitern schon gelungen ist und was die große Masse der Unternehmen mit Aufholbedarf davon mitnehmen kann, wurde anlässlich des Qunis-Days 2025 in einem Panel näher beleuchtet.


 

Praxis-Info!

 

Problemstellung

Für die Bewältigung der Herausforderung, Daten aus bisherigen Silos in unterschiedlichen Abteilungen zu befreien und so für Innovation und Wertschöpfung nutzbar zu machen, verfehlt eine Datenstrategie – und die fehlt vielerorts schon – ihre Wirkung, wenn sie nicht in der Unternehmensstrategie verankert wird. Positive Erfahrungen und Fehler, die insoweit bei Vorreitern bereits gesammelt bzw. gemacht wurden, können Unternehmen mit Aufholbedarf anhand der fachspezifischen Informationen des Qunis-Days 2025 nutzen bzw. vermeiden.

 

Lösung

Einblicke in ihre mit Höhen und Tiefen gespickte Erfahrungswelt gewährten als hochkompetente Vertreter mittelständischer Unternehmen

  • Ulrike Klein (Head of Data Office, Vorwerk),
  • Jens Krieger (Director Group Controlling, BRITA) und
  • Armin Rauch (Vice President Controlling Systeme & BI, Vetter Pharma).

Ergänzend gaben Steffen Vierkorn (Geschäftsführung QUNIS) und der Qunis-Experte Patrick Keller als der Moderator des Panels wichtige Hinweise aus ihrer Beratungspraxis, um die Einzelerfahrungen in die allgemeine Managementpraxis einordnen zu können. Die Impulse für anzustoßende Innovationsprozesse betrafen

  • die Voraussetzungen, die für eine nachhaltige Daten-Monetarisierung erfüllt werden müssen,
  • die sich rasant ausweitende Rolle, die der Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) dabei spielt, und
  • die Notwendigkeit, mit der Kommunikation an die Geschäftsleitung entscheidend zur Umsetzung beitragen zu können.

 

 

1. Fehler im Umgang mit Datensilos

Zur Frage nach der spannendsten Erfahrung oder dem größten Fehler im bisherigen Arbeitsleben mit Datensilos steht für Armin Rauch an vorderster Stelle, dass die Silos in den Köpfen der Menschen entstehen: Bedenken, Ängste, Sorgen bei zu viel Transparenz bzw. zu vielen Änderungen en bloc müssen ernstgenommen, aber auch ausgeräumt werden.

Jens Krieger griff dies bestätigend auf: Er erlebte die Integration der Datenstrategie in die Unternehmensstrategie als eine sehr spannende Phase mit vielfältigen Umstellungen, die eine kommunikative Einbettung erfordern.

Patrick Keller konnte mit einer Spontan-Befragung der über 300 Teilnehmer des Qunis-Days 2025 den Eindruck erhärten, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst mit Datensilos im Unternehmen zu kämpfen haben: Ganz überwiegend sind demnach Silos noch anzutreffen.

 

 

2. Kommunikationserfordernisse

Gefragt danach, ob die Kommunikation an die Geschäftsleitung ausreichend ist, bzw. danach, was kommuniziert wird, um die Wichtigkeit von Daten zu transportieren, ergab sich ein buntes Erfahrungsbild. In jedem Fall aber wurde die immense Wichtigkeit einer intensiven Kommunikation betont.

So berichtete Armin Rauch, dass eine isolierte Datenstrategie nicht genügend Aufmerksamkeit erfahren habe. Hinsichtlich der Kommunikation mit der Geschäftsführung wurde ein Digitalisierungs-Board geschaffen – mit dem Ergebnis, dass die gemeinsame, aus unterschiedlichen Blickwinkeln gespeiste Diskussion sehr hilfreich sei.

Steffen Vierkorn hob hervor, worauf es im Kommunikationsprozess praktisch ankommt: Welche Sprache versteht das Gegenüber? Er empfiehlt das Arbeiten mit Bildern und Analogien; besonders wichtig ist es, Komplexität zu reduzieren, um ein anspruchsvolles Thema wie die Datenstrategie in wenigen Minuten Präsentationszeit zu transportieren. Für die Zukunft kommt es darauf an, die Datenauswertung mehr an KI anzuhängen, zumal der KI-Einsatz ohnehin im Top-Management gerade auf dem Schirm ist – nicht nur vereinzelt, sondern fast überall.

 

 

3. Datenmonetarisierung: Noch Zukunftsmusik oder schon Realität?

Eine für die Praxis besonders spannende Frage ist die, wann Daten in Zukunft im Geschäftsmodell eines Unternehmens monetarisiert werden können bzw. welche Voraussetzungen dafür noch geschaffen werden müssen. Ulrike Klein sieht darin allerdings kein Zukunftsthema, denn schon heute seien Antworten auf diese Frage zu finden. Dabei denkt sie nicht an Monetarisierung im Sinne eines externen Verkaufs etwa von Adressdaten, sondern im Sinne interner Verwendung – folglich mithilfe eines Verrechnungspreises.

Mehr Gas geben sollte man aus Sicht von Steffen Vierkorn. Soweit Analytics-Ergebnisse durch Datenzukauf verbessert werden können, sei ein exorbitant hohes Interesse zu beobachten. Datenhandel wird einen ausgeprägten Push erfahren (derzeit in 10% der Beratungsfälle). Hierbei ist, so die Antwort auf eine gezielte Nachfrage aus der Zuhörerschaft, das „richtig aufbereitete Rohmaterial“ unverzichtbar (Stichwort „Datenqualität“).

 

 

Praxishinweise:

  • Ein Ratschlag lautete: „Zieht Expertenwissen hinzu“ – um mit umfassenderen Erfahrungen den eigenen Tunnelblick ausweiten zu können, so die Empfehlung von Ulrike Klein, die ihr Kompetenzprofil auch mit spezifischem Qunis-Wissen ausbauen konnte.
  • Im Berufsfeld der Bilanzbuchhalter und Controller wird eine weitere Empfehlung viele Befürworter finden; sie lautete: „Folgt messbaren Zielen“ – womit Jens Krieger dahingehend appelliert, sich nicht in Allgemeinplätzen und undurchsichtigen Projektversuchen zu verlieren.
  • Der Qunis-Co-Chef Max Gantner ermunterte die Teilnehmer zum Abschluss, das zweifellos schwierig zu bearbeitende Problemfeld der Datenmonetarisierung anzugehen, wobei eine ausgeprägte Kommunikationsbereitschaft oft ausschlaggebend sei – dass dabei auch Anreize wie die von Qunis zum Abschluss der Veranstaltung ausgesprochene Einladung zu einer Festzelt-Mass auf dem Rosenheimer Herbstfest ihre Wirkung entfalten können, werden auch sonst gelegentlich eher spröde auftretende IT-Experten bestätigen können (Mass natürlich nur in Maßen genossen 😊).

 

 

    Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern, Coesfeld

     

    BC 10/2025

    BC20251011

     

     

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