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Von RDi-Redaktion,
In der Rubrik Tech & Tools werden Anwendungen vorgestellt, die den juristischen Alltag vereinfachen, ergänzen oder in sonstiger Weise verbessern können. Dabei handelt es sich überwiegend, aber nicht ausschließlich, um kommerzielle Angebote. In dieser Ausgabe wird das Unternehmen neopolis vorgestellt, das die Art des Ko-Editierens aus der Softwareentwicklung auf die Anwaltsbranche übertragen möchte.

Screenshot_RDi_10_2022_Tech_und_Tools_neopolis_WEBWelches Problem löst neopolis?

Die Zusammenarbeit an Textdokumenten ist ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess. Meist werden sie lokal oder in einem Team-Laufwerk gespeichert und müssen dort später wiedergefunden werden. Dies führt oft zu vielfältigen und verwirrenden Versionsnamen wie etwa „Vertrag_v27_Final_Final_Druck“. Bei der Arbeit in Teams oder mit der Mandantschaft müssen die verschiedenen Versionen dann manuell konsolidiert und kombiniert werden. Wissensarbeiterinnen verbringen insgesamt bis zu zwei Stunden täglich mit der Dokumentenadministration. Diese Prozesse sind nicht nur Zeitfresser und nervenaufreibend, sondern auch enorm fehleranfällig.

Ausgangspunkt der Überlegungen des neopolis-Projektteams war bzw. ist, dass derzeitige Lösungen entweder Live-Editing oder Checkout- basierte Methoden der Zusammenarbeit darstellen. Bei Ersteren kann es an der erforderlichen Transparenz und Kontrolle über das Dokument fehlen, Letztere verhindern die parallele Bearbeitung, weil das Dokument währenddessen blockiert ist.

Wie funktioniert neopolis genau?

Im Gegensatz dazu ist neopolis eine integrierte Lösung, bestehend aus einer Web-App und einem Word Add-in, die Juristinnen und Juristen bei der kollaborativen Erstellung von Dokumenten unterstützt. Durch neopolis wird es ermöglicht, Dokumente simultan gemeinsam zu bearbeiten und eine transparente Versionskontrolle zu vollziehen. Dafür hat sich neopolis von der IT-Welt inspirieren lassen. In manchen Programmierprojekten arbeiten Tausende Softwareentwickler simultan und kontrolliert nach dem sogenannten Git-Prinzip zusammen an einer Quellcode-Basis. Neopolis erlaubt Anwältinnen und Mandanten, einfach und effizient zusammenzuarbeiten – wie Softwareentwickler an einem Quellcode.

Die Nutzerinnen und Nutzer können mit internen und externen Partnern zusammenarbeiten. Eine visuelle Darstellung der Dokumentversionen ist in der Seitenleiste des Dokuments verfügbar. Versionen können einfach zusammengeführt und verglichen werden. Konflikte werden vermerkt und die Benutzer können Änderungen annehmen oder ablehnen. Künftige Benutzer beginnen automatisch mit dem Entwurf in der aktuellsten Version.

Wer steht hinter neopolis?

Die neopolis GmbH wurde 2021 von Michael Mansfeld, Johannes Unruh und Sebastian Windeck an der School of Entrepreneurship des Hasso-Plattner-Instituts der Universität Potsdam gegründet.

Was kostet neopolis?

Neopolis verfügt über eine kostenlose Basisvariante, die das einfache Git-basierte Teilen und Reviewen von Dokumenten auch ohne eine vorherige Registrierung ermöglicht. Das neopolis Word Add-in und die Web-App werden pro Nutzer monatlich oder jährlich abgerechnet und erlauben es, Externe kostenlos mitarbeiten zu lassen. In der Basisversion starten die Preise ab 29,00 Euro pro Monat pro Nutzer.

Wer sind die Konkurrenten?

SimulDocs aus Australien und VersionStory aus den USA ermöglichen ebenfalls Git-basiertes Co-authoring.

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