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NVwZ Nachrichten

Umweltausschuss stimmt für Einwegplastikabgabe

Von Bundestag | Mrz 02, 2023
Der Aus­schuss für Um­welt, Na­tur­schutz, nu­klea­re Si­cher­heit und Ver­brau­cher­schutz hat am Mitt­woch dem von der Bun­des­re­gie­rung vor­ge­leg­ten Ge­setz­ent­wurf zur Schaf­fung eines Ein­weg­kunst­stoff-Fonds zu­ge­stimmt. Wie der par­la­men­ta­ri­sche Pres­se­dienst be­rich­te­te, sol­len Her­stel­ler von be­stimm­ten Pro­duk­ten aus Ein­weg­plas­tik damit künf­tig die Kos­ten der Müll­be­sei­ti­gung in Parks und Stra­ßen mit­tra­gen müs­sen.

Änderungsantrag der Union scheiterte

Für den Gesetzentwurf, über den in geänderter Fassung abgestimmt wurde, votierten die Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Dagegen stimmten die CDU/CSU-Fraktion, AfD-Fraktion und die Fraktion Die Linke. Ein Änderungsantrag, mit dem die Union unter anderem die geplante Berechnung der Abgabenhöhe auch nach Volumen und Stückzahl kritisiert und eine gleichgestellte Vertretung der Hersteller in der Einwegkunststoffkommission gefordert hatte, fand keine Mehrheit.

Kommunen sollen von Einnahmen profitieren

Unternehmen, die Einwegplastikprodukte wie To-Go-Becher, leichte Tragetaschen, Feuchttücher, Luftballons und auch Tabakfilter herstellen, sollen nun eine jährliche Abgabe in einen zentralen Einwegkunststoff-Fonds einzahlen, der vom Umweltbundesamt verwaltet wird. Aus diesem Fonds sollen Kommunen erstmalig 2025 für das vorangegangene Jahr Ersatz für die Kosten bekommen, die ihnen durch Reinigung, Entsorgung oder Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema entstehen.

Vermüllung der Umwelt soll eingedämmt werden

Vertreter der Koalitionsfraktion lobten den Gesetzentwurf als eine gute Umsetzung des letzten Bausteins der europäischen Einwegkunststoffrichtlinie. Ziel sei es, die Vermüllung der Umwelt mit Einwegplastikprodukten wie etwa Verpackungen einzudämmen und die Hersteller mit in die Verantwortung zu nehmen, betonten Abgeordnete von SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Dabei verwiesen sie auch auf Änderungen des Gesetzentwurfes: So sei nun unter anderem vorgesehen, das Gesetz auf Wunsch der Kommunen möglichst bald zu evaluieren und gegebenenfalls auf weitere Produkte auszuweiten. Schon jetzt werde man, anders als ursprünglich geplant, auch Hersteller von Plastikteilen für Feuerwerkskörper einbeziehen.

Union will Einwegkunststoffkommission paritätisch besetzen

Die Unionsfraktion warb in der Diskussion noch einmal dafür, die Einwegkunststoffkommission paritätisch zu besetzen. Da die Kommission ohnehin nur beratend tätig werde, sei nicht nachvollziehbar, weshalb die Hersteller darin nicht gleichgestellt vertreten seien.

AfD-Fraktion: Neuregelung verfehlt Ziel

Die AfD-Fraktion kritisierte die Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht: Dem Umweltschutz diene der Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht, stattdessen führe die Einführung einer Abgabe für die Hersteller nur dazu, dass die Allgemeinheit doppelt belastet würde. Die Verursacher von "Littering" (Vermüllung) würden nicht erreicht. Dem hielt eine Vertreterin der FDP-Fraktion entgegen, dass es kaum möglich sei, die Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen. Dies habe man geprüft. Praktikable und bürokratiearme Ideen habe auch die Opposition nicht aufgezeigt.

Linksfraktion moniert fehlenden Beitrag zu Aufbau von Mehrwegstrukturen

Die Linksfraktion schließlich monierte, die Bundesregierung habe die Chance verpasst, mit dem Gesetz auch einen Beitrag zum Aufbau von Mehrwegstrukturen zu leisten.

Weiterführende Links

Zum Thema im Internet

Den Gesetzentwurf zur Schaffung eines Einwegkunststoff-Fonds (BT-Drs. 20/5164) finden Sie als pdf-Datei auf der Internet-Seite des Bundestags.

Aus der Datenbank beck-online

Petersen, Die Produktverantwortung im Kreislaufwirtschaftsrecht, NVwZ 2022, 921

Wüstenberg, Neue Unternehmerpflichten nach der Einwegplastik-Richtlinie, EuZW 2019, 633

Aus dem Nachrichtenarchiv

Experten fordern Nachbesserung bei Einwegkunststoffabgabe, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 09.02.2023, becklink 2026099

Hersteller sollen sich an Plastikmüll-Entsorgung beteiligen, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 16.01.2023, becklink 2025861

Hersteller sollen künftig Entsorgung von Plastikmüll mitfinanzieren, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 02.11.2022, becklink 2025197

Take-Away-Essen und To-Go-Getränke: Künftig auch in Mehrwegbehältern anzubieten, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 21.01.2021, becklink 2018639

 

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