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Editorial JA 3/2023

Von JA-Redaktion | Feb 17, 2023

»Wieso sollte man juristische Fachzeitschriften lesen?«

Seit kurzem sorgt ein kleiner Kerl für Aufsehen in der Jura-Welt. Man findet ihn in Posts auf LinkedIn, die Medien  berichten über ihn und auch privat wird unter Juristen viel über ihn gesprochen. Um wen es sich handelt und was ihn so besonders macht?

Das erklärt er Ihnen am besten selbst:

»Ich bin ein künstlicher Intelligenz-Assistent, der von OpenAI entwickelt wurde. Meine Aufgabe ist es, Ihnen bei der Beantwortung von Fragen und dem Lösen von Problemen zu helfen. Ich bin in der Lage, menschenähnliche Texte zu generieren und auf eine Vielzahl von Themen zu antworten, indem ich große Mengen an Daten analysiere und daraus Muster und Regeln lerne. Ich habe keine eigenen Gedanken oder Meinungen und bin lediglich dazu da, Ihnen Informationen zur Verfügung zu stellen und Ihnen bei der Suche nach Antworten zu helfen.«

Der ChatGPT – so der Name des Legal Chatbot – könnte die Juristerei revolutionieren, heißt es. Er kann nicht nur Urteile und Aufsätze zusammenfassen, sondern auch komplexe juristische Fragestellungen beantworten, Fallbeispiele geben und ganze Fälle lösen.

Leider war unsere aktuelle Ausgabe bereits im Druck, als ChatGPT viral ging … wir möchten ihn Ihnen trotzdem gerne präsentieren, vor allem, weil wir selbst verblüfft waren. In Sekundenschnelle antwortet er auf juristische Fragen und liefert fundierte Inhalte. Da konnten wir uns natürlich nicht verkneifen, ihn danach zu fragen, wieso es sinnvoll ist, juristische Fachzeitschriften zu lesen. Hier seine prompte Antwort:

»Es gibt mehrere Gründe, warum es sinnvoll sein kann, juristische Fachzeitschriften zu lesen:

1. Aktualisierung des Wissens: Juristische Fachzeitschriften behandeln aktuelle Entwicklungen und Neuerungen im Bereich des Rechts und bieten die Möglichkeit, das eigene Wissen auf dem Laufenden zu halten.

2. Vertiefung des Wissens: Juristische Fachzeitschriften bieten häufig ausführlichere und tiefergehende Beiträge zu  bestimmten Themen als andere Informationsquellen und ermöglichen es so, sich intensiver mit einem bestimmten  Bereich des Rechts zu beschäftigen.

3. Förderung der Analysefähigkeit: Durch das Lesen von Fachzeitschriften wird man gezwungen, sich komplexen juristischen Fragestellungen zu stellen und sich mit unterschiedlichen Standpunkten auseinanderzusetzen. Dies kann dazu beitragen, die eigene Analysefähigkeit zu verbessern.

4. Netzwerkaufbau: Juristische Fachzeitschriften bieten häufig die Möglichkeit, sich mit anderen Experten auszutauschen und Kontakte im Bereich des Rechts zu knüpfen.

5. Karrieremöglichkeiten: Das Lesen von Fachzeitschriften und das Engagement in der juristischen Fachgemeinschaft können dazu beitragen, Karrieremöglichkeiten zu erschließen und sich als Experte in einem bestimmten Bereich zu positionieren.«

Schöner hätten wir es nicht sagen können! Auch die künstliche Intelligenz bestätigt Ihnen also: Als JA-Abonnent bzw. -Abonnentin machen Sie alles richtig. Um zu überprüfen, ob er seine allgemeine Aussage auf alle juristischen Zeitschriften bezieht, haben wir ChatGPT noch folgende Frage gestellt: Liest man besser die JuS oder die JA? – Und was sollen wir sagen? Der Bot diskriminiert auch nicht. Wir erhielten diese sympathische, vermittelnde Antwort:

»Es kommt darauf an, was Sie mit dem Lesen erreichen möchten. Die Juristische Schulung (JuS) ist ein umfassendes Lehrbuch, das die wichtigsten Bereiche des Rechts vermitteln soll. Es eignet sich daher gut für Personen, die sich einen Überblick über das Recht verschaffen möchten oder ihr Wissen vertiefen möchten.

Die Juristischen Arbeitsblätter sind hingegen eher für Personen geeignet, die sich auf eine Prüfung oder eine bestimmte Rechtsfrage vorbereiten möchten. Sie enthalten Aufgaben und Übungen, die dazu beitragen, das erworbene Wissen zu vertiefen und anzuwenden.

Welches Material für Sie besser geeignet ist, hängt von Ihren Lernzielen und Ihrem aktuellen Wissensstand ab. Wenn Sie sich einen Überblick über das Recht verschaffen möchten, könnte die JuS eine gute Wahl sein. Wenn Sie sich hingegen auf eine Prüfung oder eine bestimmte Rechtsfrage vorbereiten möchten, sind die Juristischen Arbeitsblätter vielleicht die bessere Wahl. Es ist aber auch möglich, dass Sie beide Lernmittel nutzen, um sich optimal auf Ihre Lernziele vorzubereiten.«

Dennoch ersetzt der Chatbot keinesfalls das eigene Lernen und Verstehen des Stoffes, wie er – danach gefragt – auch selbstkritisch zugibt. Das Staatsexamen kann er Ihnen selbstverständlich auch nicht abnehmen. Daher ermutigen wir Sie, den Bot in jedem Fall einmal selbst auszuprobieren und mit ihm zu spielen. Im Anschluss sollten Sie sich aber wieder der JA-Lektüre widmen, um keine hilfreichen Beiträge zu verpassen. Um Ihr Wissen zu aktualisieren und zu vertiefen sowie Ihre Analysefähigkeit zu fördern, haben wir in dieser Ausgabe wieder einige interessante Themen zusammengestellt und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihre
JA-Redaktion

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