Man glaubt es kaum, aber es ist wahr: Am 1. Juni 2016 feiert Professor Dr. Dr. h. c. Ulrich Preis seinen 60. Geburtstag. Der jugendliche Elan des Jubilars und sein Esprit lassen einen eher glauben, er werde allenfalls 50 Jahre. Vielleicht ist es aber auch so, dass Ulrich Preis, der in der Stadt der Schwebebahn, nämlich in Wuppertal geboren ist, die Leichtigkeit und das Schweben als Katalysator seines Lebens übernommen hat.
Zwei grundlegende wissenschaftliche Werke, nämlich seine Promotion bei Peter Hanau im Jahr 1986 zu den Prinzipien des Kündigungsschutzes bei Arbeitsverhältnissen sowie seine Habilitation im Jahre 1992 zu den Grundfragen der Vertragsgestaltung im Arbeitsrecht, haben bis heute nachhaltige Wirkung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Mitte der neunziger Jahre ein kleiner Disput zwischen Ulrich Preis und Bernd Rüthers über das Prognoseprinzip ausbrach, den ich als junger Redakteur, so hoffte ich, nach Güteverhandlung vergleichen konnte. Das breitgefächerte und eindrucksvolle wissenschaftliche OEuvre von Ulrich Preis kann hier nur im Ansatz erwähnt werden, so dass ich als Fußnote auf die Homepage der Universität zu Köln verweisen muss. Dort ist nämlich der Jubilar seit 2002 Direktor des Instituts für deutsches und europäisches Arbeits- und Sozialrecht und Lehrstuhlinhaber für bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozialrecht. Auf Grund seiner herausragenden arbeitsrechtlichen Expertise ist Ulrich Preis im Jahr 1999 zum Mitherausgeber dieser Zeitschrift berufen worden. Weitere wichtige Werke sind natürlich der „Erfurter Kommentar“ sowie das Standardwerk zum Individualarbeitsrecht „Der Arbeitsvertrag“.
Zwei weitere Meilensteine sind noch hervorzuheben, nämlich, dass Ulrich Preis 2001 und 2002 Mitglied der Regierungskommission des Landes Nordrhein-Westfalen zur Reform des öffentlichen Dienstes gewesen ist. Darüber hinaus hat er als Motor mit Martin Henssler den Entwurf eines Arbeitsvertragsgesetzes vorgelegt, der auf ein breites, positives Echo in der Wissenschaft gestoßen ist. Leider hat sich der Gesetzgeber wohl wegen der Polarisierung des Arbeitsrechts nicht dazu entschließen können, diese Wohltat in Gesetzesform zu gießen.
Sowohl die Werke, wie auch seine immer geschätzten Vorträge und Diskussionsbeiträge, zeichnen sich durch eine prägnante und klare Sprache aus. Ulrich Preis ist ein Mensch des Maßes. Er glaubt an die soziale Bestimmung des Arbeitsrechts und den Ausgleich der gegenseitigen Interessen. Das Arbeitsrecht ist für ihn das Nervensystem des wirtschaftlichen und sozialen Lebens eines jeden Landes.
Natürlich hat Ulrich Preis, zusammen mit seiner Frau Margarete, wie es sich für einen ordentlichen Professor gehört, 4 Kinder, um die sie sich rührend kümmern. Seine Liebe zu Griechenland, wo er gerne seinen Urlaub verbringt, hat zu einer Kooperation mit der juristischen Fakultät der Universität Athen geführt, und er hat viele Symposien in Köln wie in Athen organisiert, so dass ihm im Jahr 2013 dort die Ehrendoktorwürde verliehen worden ist.
Die NZA und die gesamte „grüne Fangemeinde“ gratulieren Ulrich Preis auf das Herzlichste und überbringen dem Jubilar als literarisches Geburtstagsgeschenk ein Heft mit Früchten seiner (ehemaligen) Assistenten/innen. Und zum Schluss: Lieber Ulli, bleib gesund und genieße das Leben auch jenseits des Arbeitsrechts!
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