Pensionsverpflichtungen: Finanzierungswege und Kennzahlen bei DAX-Unternehmen
Unternehmen nehmen immer mehr die Liquiditätsbelastungen durch die betriebliche Altersversorgung unter die Lupe. Rechnungswesen und Controlling sind daher gefordert, aussagekräftige Kenn- und Vergleichsgrößen zu liefern (z.B. Altersvorsorge-Aufwendungen in Relation zum Umsatz). Eine Auswertung von 30 DAX-Unternehmen, welche Mitte 2003 die SES Research GmbH (Hamburg) vorgenommen hat, liefert handfeste Beurteilungs- und Entscheidungskriterien für die Finanzierungswege und Risiken bei der betrieblichen Altersversorgung.
Wie wird die betriebliche Altersversorgung finanziert?
Klassifizierung der Finanzierungswege der betrieblichen Altersversorgung (vgl. auch ausführlich Ludwig, BC 4/2002, S. 82 ff.):
Welche Wege der betrieblichen Altersvorsorge nutzen DAX-Unternehmen?
Bei der Finanzierung der Betriebsrenten lassen sich folgende vier Gruppen einteilen:
Welche Vergleichskennzahlen lassen sich zur Beurteilung der Pensionsverpflichtungen heranziehen?
Nach der Untersuchung von SES Research verursachen die Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung bei DAX-Unternehmen Personalzusatzkosten von durchschnittlich 7,6 % – bezogen auf Löhne und Gehälter. Die relativen Altersvorsorge-Aufwendungen sind bei DAX-Unternehmen zum Teil extrem unterschiedlich und liegen zwischen 0,7 % und 17 % (im Einzelnen siehe Grafik).
Ein Vergleich der intern finanzierten Rentenzahlungen mit den Umsatzerlösen, dem Bruttoergebnis vom Umsatz oder dem operativen Cash-Flow gibt Hinweise darauf, wie stark die Betriebsrenten das laufende Geschäft bzw. den Cash-Flow belasten. Gemäß der Analyse von SES zahlen die 30 DAX-Unternehmen durchschnittlich 0,75 % der Umsatzerlöse als intern finanzierte Betriebsrenten aus (im Einzelnen siehe Grafik). Wie eine ähnliche Kennzahl „Verhältnis Altersvorsorge-Aufwendungen zu Umsatzerlösen“ bei den DAX-Unternehmen ausfällt, wird in der Info-Börse von BC 1/2004 (S. XVI) vorgestellt.
Auch die Belastung der Bilanzen durch Pensionsrückstellungen fällt bei den DAX-Unternehmen sehr unterschiedlich aus: Durchschnittlich sind 6,4 % der Bilanzsumme durch Pensionsrückstellungen repräsentiert; die Bandbreite bewegt sich von unter 1 % bis 21 % (im Einzelnen siehe Grafik).
Vergleichszahlen zur Kenngröße „Summe der Pensionsverpflichtungen pro aktiven Mitarbeiter“ werden in der Info-Börse von BC 1/2004 (S. XVI) vorgestellt. [Anm. d. Red.]
BC 1/2004 |