Checkliste zur Überprüfung von Unternehmenszielen/StrategienDie Einführung eines Chancen- und Risikomanagements in Klein- und mittelständischen Unternehmen wird von den Geschäftsleitungen nicht selten noch zögerlich angegangen. Im Blick auf die künftige Sicherung des Unternehmensbestandes und der Ertragskraft hat das Management für ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis zu sorgen. Dabei kommt der Benennung von Chancen (z.B. Standortflexibilität zur Verbesserung der Marktabdeckung, kostengünstige Beschaffungswege via Internet) eine weitreichende Bedeutung zu. Ein Chancenmanagement ist Ausdruck eines aktiven Risikomanagements; beide Aspekte sind eng miteinander verzahnt. Mit gezielten Fragen zur Formulierung und Kommunikation von Unternehmenszielen/Strategien lässt sich feststellen, inwieweit in einem Unternehmen eine ausreichende Basis für ein Chancen-/Risikomanagement vorhanden ist (vgl. Checkliste). Sofern sich aus dem Ausfüllen der „Checkliste zur Überprüfung von Unternehmenszielen/Strategien ...“ (siehe oben) per Saldo ein negativer Erfüllungsgrad resultieren sollte, ergeben sich damit Lücken, die zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolges dringend zu schließen sind. Denn zeitversetzt zu den strategisch bestimmten Risikoquellen – z.B. mögliche Absatzrisiken (wie Preistrends, Kundenzufriedenheit) oder Beschaffungsrisiken (wie Rohstoffpreisentwicklung, Lieferantentreue) – können später tatsächlich auftretende Risiken das Unternehmensgeschehen beeinträchtigen. Auch werden schwache Signale (z.B. Marktpreisveränderungen, Marktanteilsverschiebungen) häufig außer Acht gelassen, da sie sich zuweilen nur schwer identifizieren lassen. Nur auf Basis der Festlegung von Unternehmenszielen und den daraus im Planungsprozess abgeleiteten Größen lassen sich im Verlauf eines Geschäftsjahres Abweichungen (u.a. bei Kosten, Erlösen, Absatzzahlen wie Kundenanzahl oder DB pro Kunde) feststellen bzw. Risiken, die deren Erreichen verhindern, erkennen. Für die Bestimmung von herausfordernden Zielen/Strategien gibt es keine allgemein gültige Anleitung; sie erfolgt stets unternehmensspezifisch.
DER AUTOR Dipl.-Kfm. Michael Kirchner, Wiesbaden.
BC 1/2003 |