beck-aktuell Aufmacherbild

Türkei: Online-Chef von “Cumhuriyet“ zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt

Der Chefredakteur des Online-Auftritts der regierungskritischen türkischen Zeitung “Cumhuriyet“ ist wegen Terrorpropaganda zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Das Gericht in Istanbul befand Oguz Güven für schuldig, Propaganda für die Gülen-Bewegung gemacht und Erklärungen von Terrororganisationen veröffentlicht zu haben, wie die “Cumhuriyet“ am 21.11.2017 berichtete. Güven saß wegen des Verfahrens im Juni rund einen Monat in Untersuchungshaft.

Güven: Kritische Berichterstattung einziger Grund des Verfahrens

Die türkische Führung macht die Bewegung um den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Terrororganisation. Güven sagte nach Angaben der “Cumhuriyet“  in seiner Verteidigung, der einzige Grund für die Verfahren gegen ihn und andere Journalisten der Zeitung sei ihre Berichterstattung und Opposition zur türkischen Führung.

18 weitere “Cumhuriyet“ Mitarbeiter angeklagt

“Die freie Meinungsäußerung ist unentbehrlich für eine Demokratie. Wenn Journalisten schweigen, dann verringert sich auch die Stimme des Volkes, dann verstummt auch die Demokratie.“ In einem anderen Verfahren sind 18 weitere “Cumhuriyet“-Mitarbeiter wegen Terrorvorwürfen angeklagt. Vier sind noch in Untersuchungshaft.  Bei ihnen handelt es sich um Chefredakteur Murat Sabuncu, Herausgeber Akin Atalay, den Investigativ-Journalisten Ahmet Sik und den Buchhalter Emre Iper.

Aus dem Nachrichtenarchiv

Menschenrechtskommissar unterstützt Klagen in Türkei inhaftierter Journalisten, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 19.10.2017, becklink 2008108

Prozess gegen Mesale Tolu: Tränen und ein Luftkuss, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 12.10.2017, becklink 2008046

Steudtner-Anwalt: Anklageschrift "wie ein schlechter Roman, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 09.10.2017, becklink 2008008

Deutsche Anwälte beklagen dramatische Zustände in türkischer Justiz, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 25.09.2017, becklink 2007892

Redaktion beck-aktuell, Verlag C.H.BECK, 21. November 2017 (dpa).

Diese Meldung teilen:

Kommentar abgeben

beck-aktuell auch hier

fb tw rss emil

Nachrichtenarchiv

Die Meldungen der beck-aktuell-Redaktion stehen Ihnen vier Wochen auf diesen Seiten zur Verfügung. Ältere Meldungen können Sie kostenfrei innerhalb von beck-online.DIE DATENBANK recherchieren. Tipps zur Recherche haben wir für Sie auf dieser Seite zusammengetragen.

Anzeigen

Neuerscheinungen bei C.H.BECK

Teilen:

Menü