RA Dr. Rolf Leithaus, Köln
Ein Vierteljahrhundert geschafft. In Händen halten Sie also ein ganz besonderes Heft einer Zeitschrift, die sich, das mögen Sie verzeihen, heute ein wenig selbst feiert. Daher haben wir einige der Mitherausgeber gebeten, sich mit sehr persönlichen Grußbotschaften zu beteiligen. Auch der Schriftleiter der „ersten Stunde“ darf nicht tatenlos zusehen, sondern möchte Sie auf den nächsten Abschnitt einstimmen, aber auch ein paar Worte der Erinnerung verlieren.
Wenn man gemeinhin ein Silberjubiläum erreicht, so ist das noch längst kein Anlass, auf ein erfülltes Leben zurückzublicken und sich auf den Lorbeeren auszurufen. Doch berechtigen 25 Jahre auf dem Buckel schon zu etwas Selbstbewusstsein, zeugen von Reife und ermutigen, mitzureden und Weisheiten zu teilen.
Vor etwas mehr als 25 Jahren wurde ein Grünschnabel reinsten (die Flächen hinter seinen Ohren noch befeuchtenden) Wassers von Jörg Nerlich auf dem Flur zum juristischen Hauptseminar der Universität zu Köln angesprochen, ob er denn die Schriftleitung einer im Entstehen befindlichen Beck‘schen Fachzeitschrift für Insolvenzrecht übernehmen wolle. Die Mitarbeit in einer Verwalterkanzlei und der track record an einem Lehrstuhl sollten dafür hoffentlich ausreichen. Anders als der herausgebende Verlag war das Wort „Schriftleiter“ damals weder im aktiven noch im passiven Sprachschatz dieses Grünschnabels enthalten, was Aber zum Glück kein Ausschlussgrund war. So durfte ein, erneut pardon, Hosen- von jetzt auf gleich zum Klug… werden und mit den ganz Großen umgehen (lernen).
Da die NZI zu diesem Zeitpunkt schon konzipiert war und in den Startlöchern scharrte, liegen die ersten Schritte im Dunkeln. Wilhelm Uhlenbruck, Uli, hat viele dieser Geheimnisse vor wenigen Wochen mit ins Grab genommen, was uns heute aus vielen Gründen sehr weh tut. Jedenfalls hat das im wahrsten Sinne des Wortes Ehrenamt der Schriftleitung dem jungen Anwalt aus dem Jahr 1998 das Tor in die Szene weit geöffnet und ihm Dinge ermöglicht, die normalen Sterblichen versagt bleiben. Den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Möglichkeiten haben ihn die letzten 25 Jahre, sicher nicht linear, sondern auch schon einmal in Wellenbewegungen, hoffentlich gelehrt.
Von den vielen damaligen Mit-Gestaltern der Zeitschrift möchte ich Christian Schopp und Andreas Rein hervorheben, denen wir alle sehr viel zu verdanken haben und auf deren Leistungen wir auch ohne deren fortdauernde persönliche Teilnahme aufbauen durften und noch dürfen. Auch verdient Lothar Becker, der Mitbegründer der leider schon länger nicht mehr stattfindenden NZI-Jahrestagung, besondere Erwähnung (legendär waren die anlässlich der ersten Abendveranstaltung in München gesungenen kölschen Lieder; wie gut, lieber Heinz Vallender, dass es damals noch keine Smartphones gab).
Schriftleitung, Redaktion und Verlag wünschen sich ein fröhliches Jubiläum und Ihnen weiter viel Genuss und Gewinn mit dieser Zeitschrift.