chb_rsw_logo_mit_welle_trans
Banner Jubiläumslogo

NVwZ Website Banner Newsletter

Der schnelle Überblick per E-Mail

Immer auf dem Laufenden mit dem kostenlosen NVwZ-Newsletter: Dieser informiert Sie pünktlich über das neue Heft und punktet mit einer qualifizierten Inhaltsübersicht mit Abstracts der Aufsätze und den amtlichen Leitsätzen der Rechtsprechung. Selbstverständlich vollverlinkt zu beck-online. Ideal für den schnellen Überblick auf dem Smartphone!

Gleich anmelden und von den Vorteilen profitieren!

NVwZ Nachrichten

Wahlberichterstattung: RBB muss Tierschutzpartei erwähnen

Von OVG Berlin-Brandenburg | Sep 20, 2024
Bloß unter fer­ner lie­fen woll­te sich die Tier­schutz­par­tei nicht nen­nen las­sen und klag­te dar­auf, in der Be­richt­erstat­tung zur Land­tags­wahl in Bran­den­burg na­ment­lich ge­nannt zu wer­den. Vor dem OVG hat sie nun kurz vor der an­ste­hen­den Wahl recht be­kom­men.

Am kommenden Sonntag steht die Landtagswahl in Brandenburg auf dem Programm. Und während sich das öffentliche Interesse wohl wieder stark auf das Abschneiden der Ampel-Parteien und der AfD konzentrieren dürfte, geht es am unteren Ende der Prozente-Skala vor allem darum, überhaupt noch namentlich genannt zu werden. Dies war der Partei Mensch, Umwelt, Tierschutz (Tierschutzpartei) so wichtig, dass sie vor Gericht zog.

Das OVG Berlin-Brandenburg gab einer Beschwerde der Partei statt und verpflichtete die Landesrundfunkanstalt der Länder Berlin und Brandenburg (rbb) , sie im Rahmen der Ergebnispräsentationen zur brandenburgischen Landtagswahl nicht unter der Rubrik "Andere" verschwinden zu lassen, sondern das Wahlergebnis der Partei gesondert auszuweisen, sofern die Partei mindestens 2% erreiche (Beschluss vom 18. September 2024 - OVG 3 S 109/24).

Im Prozess begründete der rbb die zusammenfassende Darstellung der Wahlergebnisse mit der verfassungsrechtlich geschützten Rundfunkfreiheit und der ihm deshalb zustehenden redaktionellen Gestaltungsfreiheit. Diagramme mit einer womöglich zweistelligen Parteienzahl sind schließlich schlechter auf dem heimischen Fernseher darstellbar. Das OVG ließ diese Argumentation aber nicht durchgehen.

Die Chancengleichheit der Parteien gibt zwar nicht jeder Partei die gleichen Rechte auf öffentliche Präsenz, wie das OVG festhielt. So stehe auch der Tierschutzpartei nur ein Anspruch auf eine abgestufte Chancengleichheit entsprechend ihrer Bedeutung zu. Gleichzeitig sei aber die Ausweisung des individuellen Wahlergebnisses einer Partei in der Fernsehberichterstattung wichtig für deren öffentliche Wahrnehmung, gerade bei kleineren Parteien mit Ergebnissen unterhalb der 5%-Hürde. Demgegenüber sah man den Eingriff in die redaktionelle Gestaltungsfreiheit des rbb als gering an, sodass das Interesse der Tierschutzpartei an mehr medialer Präsenz hier überwog. Der Beschluss ist unanfechtbar (Beschluss vom 18.09.2024 - OVG 3 S 109/24).

Kommentar abgeben

Anzeigen:

NvWZ Werbebanner
VerwaltungsR PLUS Werbebanner

BECK Stellenmarkt

Teilen:

Menü