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Bundestag beendet Blutspende-Ausschluss für Homosexuelle

Redaktion beck-aktuell (dpa)
Ho­mo­se­xu­el­le Män­ner dür­fen nicht mehr pau­schal von der Blut­spen­de aus­ge­schlos­sen wer­den. Mit den Stim­men der Ampel-Ko­ali­ti­on be­schloss der Bun­des­tag eine ent­spre­chen­de Än­de­rung des Trans­fu­si­ons­ge­set­zes. Dort wird nun aus­drück­lich fest­ge­hal­ten, dass die se­xu­el­le Ori­en­tie­rung bei der Ent­schei­dung über einen mög­li­chen Aus­schluss nicht be­rück­sich­tigt wer­den darf.

Diskriminierung ohne wissenschaftlichen Grund

Bislang sieht eine Richtlinie der Bundesärztekammer vor, dass Männer, die Sex mit Männern haben, nach Sexualkontakt mit einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner für vier Monate zurückgestellt werden. Dadurch soll das Risiko verringert werden, dass eine mögliche HIV-Infektion weitergegeben wird. Die Ampel-Parteien hatten bereits in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, diese Praxis zu beenden. "Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund für diese Diskriminierung", betonte die SPD-Abgeordnete Heike Engelhardt. "Es ist schade, dass Menschen 2023 noch mit derartigen Benachteiligungen und Vorurteilen zu kämpfen haben." Wegen des "individuellen Sexualverhaltens der spendewilligen Person" bleibt eine Rückstellung von Spendern im Rahmen der Risikobewertung aber weiterhin möglich.

Individuelle "Spendetauglichkeit" statt Höchstaltersgrenze

Mit der Gesetzesänderung werden auch die bisherigen Höchstaltersgrenzen für eine Blutspende aufgehoben. Bislang durften Erstspender - je nach Region - nur etwa 65 Jahre alt sein. Bei Wiederholungsspendern lag die Obergrenze meist zwischen 70 und 75 Jahren. Künftig soll stattdessen nun ein Arzt die individuelle "Spendetauglichkeit" beurteilen.

Weiterführende Links

Aus der Datenbank beck-online

  • Rückstellungsfrist für Blutspender soll verringert werden, FD-MedizinR 2021, 442348
  • Blutspende von Personen mit sexuellem Risikoverhalten nach Beendigung des Risikoverhaltens möglich, FD-MedizinR 2021, 440059
  • Expertenstreit über Zulassung zur Blutspende, FD-MedizinR 2021, 437491

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