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IDW Positionspapier: Zukunft der Berichterstattung kapitalmarktorientierter Unternehmen

Prof. Dr. Christian Zwirner

 

Am 21.6.2018 hat das IDW ein Positionspapier zur Weiterentwicklung des externen Reportings kapitalmarktorientierter Unternehmen veröffentlicht. Inhalt des Positionspapiers ist eine Stellungnahme zu den Trends in der Rechnungslegung und zu der Kritik durch die Rechnungslegungsadressaten an der ständig zunehmenden Komplexität der Finanzberichterstattung.


 

 

Praxis-Info!

Im Positionspapier gibt das IDW Anhaltspunkte für die Berichtersteller

  • im Umgang mit Herausforderungen wie einer vorliegenden Marktwert-Buchwert-Lücke,
  • zur Weiterentwicklung des Lageberichts und
  • hinsichtlich der Erstellung eines zusätzlichen Transparenzberichts.

Das IDW stellt in seinem Positionspapier klar, eine gute Corporate Governance sei Voraussetzung für eine verlässliche und aussagekräftige Rechnungslegung. In diesem Zusammenhang wird empfohlen, die Berichterstattung an die für die jeweiligen Adressaten relevanten Punkte anzupassen, um der geäußerten Kritik hinsichtlich steigender Komplexität der Finanzberichterstattung zu begegnen. Demnach sollen die Ersteller zukunftsorientierter berichten und Informationen effizienter präsentieren. Konkret schlägt das IDW vor, dem Bericht eine Tabelle mit den Planwerten zentraler GuV-Größen für die künftigen drei bis fünf Jahre bzw. Analystenreports hinzuzufügen.

Ein weiteres aktuelles Problem der Rechnungslegung ist die sog. Marktwert-Buchwert-Lücke. Eine Verminderung dieses Problems stellt laut IDW die Einführung einer Aktivierungspflicht für selbst geschaffenes immaterielles Vermögen dar. Auch hält das IDW eine Ergänzung des Lageberichts um die sog. nichtfinanziellen Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte für sinnvoll, um alle relevanten Werttreiber und Risiken abzubilden. Neben der auf Investoren ausgerichteten Berichterstattung über die derzeitige und zukünftige Lage des Bilanzierenden empfiehlt das IDW, im Rahmen eines inhaltlich deckungsgleichen Transparenzberichts einen erweiterten Stakeholderkreis anzusprechen.

Die kritische Stellungnahme des IDW zeigt, dass sich die Unternehmen, aber auch die Berichtersteller weiterentwickeln müssen, um den steigenden wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Anforderungen zu genügen.

 

WP StB Prof. Dr. Christian Zwirner,

Dr. Kleeberg & Partner GmbH WPG StBG, München (www.kleeberg.de)

BC 9/2018 

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